AK-Präsident Kaske fordert mehr alternsgerechte Arbeitsplätze
"Arbeit schaffen, Arbeit sichern" hat für AK Präsident Rudi Kaske angesichts des neuerlich starken Anstiegs der Arbeitslosigkeit oberste Priorität. Der AK Präsident fordert fürs neue Jahr eine offensive Arbeitsmarktpolitik und mehr Jobs für Ältere. "Gerade bei den älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist die Arbeitslosigkeit dramatisch gestiegen. Dem muss rasch etwas entgegengesetzt werden", fordert Kaske. Für ihn ist das "eines der drängendsten Themen", das bei der kommenden Regierungsklausur diskutiert werden soll. Das von der Regierung angekündigte Bonus-Malus-Modell soll ohne Verzögerungen umgesetzt werden. "Wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verlieren", so Kaske.
Im Hinblick auf die bevorstehende Arbeitsmarktöffnung gegenüben Bulgarien und Rumänien ist es besonders wichtig, dass die geplanten Verbesserungen im Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz rasch umgesetzt werden. Auch Investitionsvorhaben, die direkt oder indirekt für Beschäftigung sorgen, sind vorzuziehen und rasch umzusetzen, insbesondere der Ausbau der sozialen Infrastruktur wie Kinderbetreuung und Pflege und Investitionen in den sozialen Wohnbau.
Ältere ArbeitnehmerInnen sollen länger und gesund arbeiten können, da müssen Unternehmen ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung nachkommen und in die Pflicht genommen werden. "Unternehmen müssen einfach mehr Ältere beschäftigen", so Kaske. Es gibt Betriebe mit über hundert Beschäftigten, die keine einzige Person über 55 beschäftigen: "Das ist absolut inakzeptabel. Wer will, dass die Menschen länger arbeiten, muss auch die Rahmenbedingungen bieten. Dazu gehört Arbeit, von der man leben kann und Gesundheit", fordert Kaske mehr alternsgerechte Arbeitsplätze und Gesundheitsförderung in den Betrieben. Für Kaske sind hier vor allem die Unternehmen gefordert.
Der AK Präsident warnt auch davor, im Sozialsystem den Rotstift anzusetzen: "Es hat sich schon mehr als einmal gezeigt, der Sozialstaat ist ein wichtiger Garant für die Stärkung der Kaufkraft." An die Unternehmer appelliert Kaske, ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen anstatt bereits im Inland beschäftigte ausländische Arbeitskräfte durch neu zuziehende Arbeitskräfte zu ersetzen. Um Lohn- und Sozialdumping hintanzuhalten, drängt Kaske auf rasche Verbesserungen im Lohn- und Sozialdumping-Gesetz, insbesondere darauf, dass neben dem Grundlohn alle Einkommensbestandteile bei der Prüfung, ob eine korrekte Entlohnung vorliegt, herangezogen werden.