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Ohne Schweiß und Rauch geht’s auch

Die Arbeitsinspektion kontrolliert die Einhaltung der Vorschriften zum ArbeitnehmerInnenschutz vor Ort in den Betrieben und auf Baustellen. Die Durchführung von Bauarbeiten ist äußerst gefährlich. Das Risiko einer gesundheitlichen Beeinträchtigung ist daher hoch.

Fotolia.com/ joern_gebhardt

Baustelleneinrichtung

Die Baustelleneinrichtung soll bereits in der Vorbereitung des Bauprojekts im Rahmen der Planungskoordination organisiert werden. Dabei ist besonders auf

  • geplante Arbeiten und Arbeitsverfahren (z. B. Schweißarbeiten),
  • Verkehrswege und deren Beleuchtung,
  • Lagerflächen sowie
  • eine ausreichende Anzahl von Aufenthalts- und Sanitärräumen für die auf der Baustelle beschäftigten ArbeitnehmerInnen zu achten.

Schweißarbeiten

Bei Schweißarbeiten sind entstehende Gase und Dämpfe in der Regel abzusaugen. Absauganlagen sind den Erfordernissen und Gegebenheiten am Arbeitsplatz anzupassen. Die Schadstofferfassung kann über der gesamten Arbeitsfläche (Flächenabsaugung) bzw. direkt an der Entstehungsstelle (Punktabsaugung) erfolgen. Es kommen verschiedene Erfassungselemente zum Einsatz, z. B. Saugtrichter, Saugschlitze, Schwenkhauben, Absaugarme. Technische Daten wie Luftwechselzahl, Saugluftvolumenstrom und Raumvolumen sind zu beachten.

Routinemäßige Kontrolle einer Baustelle durch die Arbeitsinspektion

Auf einer Großbaustelle wurde eine routinemäßige Besichtigung durchgeführt. Beim Rundgang wurde festgestellt, dass in einem geschlossenen, nur durch eine Türe nach außen natürlich lüftbaren Raum, Schweißarbeiten von bis zu sechs Schweißern gleichzeitig durchgeführt wurden. Aufgrund fehlender Lüftungseinrichtungen herrschte ein untragbares Raumklima. Es war sehr warm und die Luft durch Schweißrauch stark getrübt und belastet. Die notwendigen Schweißrauchuntersuchungen erfolgten nicht durchgängig.

Unverzüglich wurde das Besichtigungsergebnis dem Arbeitgeber übermittelt. Ebenso wurde ein beratendes Gespräch per Telefon geführt. Der Arbeitgeber veranlasste daraufhin unmittelbar Maßnahmen.

Bei einer neuerlichen Besichtigung wenige Tage später wurde ein vernünftiges Raumklima vorgefunden. Der Arbeitgeber hatte mobile Zu- und Abluftgebläse mit Schläuchen montieren lassen. Frische Außenluft konnte dem Raum geregelt zugeführt und die belastete Luft sofort abgesaugt werden. Ebenso wurden für alle Schweißer Schweißrauchuntersuchungen veranlasst.
Die Qualität des Arbeitsplatzes wurde für die Arbeitnehmer unmittelbar verbessert. Durch die Verwendung von Schweißrauchabsaugungen konnten langfristige Belastungen des Atemsystems, insbesondere der Lunge, und damit auch das Entstehen von Berufskrankheiten vermieden werden.

Magazin Gesunde Arbeit 2/2018