ÖGB zu Fehlzeitenreport: Arbeit darf nicht krank machen
Der Fehlzeitenreport 2025 zeigt: Die Zahl der Krankenstandstage ist 2024 leicht gesunken, dennoch ist die Belastung durch lange Krankenstände hoch.
Jeder fünfte Krankenstand dauert 40 Tage oder länger – und verursacht mehr als die Hälfte aller Fehltage. „Das zeigt ganz klar: Arbeit darf nicht krank machen. Wir brauchen endlich bessere Maßnahmen gegen körperliche und psychische Belastungen im Job“, fordert Claudia Neumayer-Stickler, Leiterin des Referats für Gesundheitspolitik im ÖGB.
Besonders häufig leiden Beschäftigte an Muskel- und Skeletterkrankungen – etwa durch schweres Heben – und der weitere Anstieg an psychischen Erkrankungen ist besorgniserregend und zeigt dringenden Handlungsbedarf.
„Wir fordern eine Modernisierung und Nachschärfung des Arbeitnehmer:innenschutzes. Dazu gehören unter anderem: verbindliche Grenzwerte für das Heben und Tragen schwerer Lasten. Der Einsatz von Arbeitspsycholog:innen als dritte Präventivkraft in allen Betrieben sowie die Ausweitung der Präventivzeiten. Eine Erweiterung der Berufskrankheitenliste, z. B. um bandscheibenbedingte Erkrankungen”, sagt Dorottya Kickinger, Expertin für Arbeitnehmer:innenrecht.
„Gesunde Arbeitsplätze verhindern Leid und sparen langfristig enorme Kosten. Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung müssen gesetzlich stärker verankert werden – und zwar jetzt“, betonen Claudia Neumayer-Stickler und Dorottya Kickinger abschließend.
Presseaussendung des ÖGB