Hilfe, wenn die Hitze ihre Wirkung zeigt
Die steigenden Temperaturen und die immer intensiver werdenden Hitzewellen können zu akuten gesundheitlichen Auswirkungen führen. Neben den präventiven Schutzmaßnahmen gilt es daher, am Arbeitsplatz auch Erste-Hilfe-Maßnahmen für Hitzenotfälle sicherzustellen.
Die gesundheitliche Belastung nimmt mit der steigenden Temperatur zu. Weitere Einflussfaktoren wie schwere körperliche Arbeit und überlange Arbeitszeiten können zu akuten Hitzenotfällen führen. Kollaps, Sonnenstich und Hitzschlag sollten jedoch generell durch gezielte Präventionsmaßnahmen verhindert werden. Um dennoch für einen Notfall gerüstet zu sein, sollten daher Erste-Hilfe-Maßnahmen für den Fall der Fälle vorgesehen sein.
Schutzmaßnahmen und Notfallmaßnahmen planen
Hitzebedingte Erkrankungen können am besten verhindert werden, wenn es im Betrieb ein Bewusstsein für die Gefahren von Hitze gibt. Es liegt an den Arbeitgeber:innen, Maßnahmen nach dem „TOP-Prinzip“ zu setzen, damit Arbeitnehmer:innen keinen erheblichen Beeinträchtigungen durch Hitze ausgesetzt sind. Bei der Arbeitsplatzevaluierung und bei der Planung der Ersten Hilfe sollten Arbeitsmediziner:innen und Sicherheitsfachkräfte von Anfang an einbezogen werden.
Ein Hitzeschutzplan als Basis
Gerade in besonders hitzebelasteten Arbeitsbereichen sollte ein Hitzeschutzplan erstellt werden, der Zuständigkeiten regelt, Hitzeauswirkungen erhebt und Schutz- oder Rettungsmaßnahmen festlegt. Dies hilft, die betrieblichen Gegebenheiten zu berücksichtigen und rasch Maßnahmen zu setzen. Ein wichtiger Punkt ist aber auch die generelle Sensibilisierung der Belegschaft.
Kollaps, Sonnenstich und Hitzschlag erkennen und verhindern!
Bei hitzebedingten Erkrankungen sind die Symptome oftmals unspezifisch, oder es treten mehrere Symptome gleichzeitig auf. Gerade bei körperlicher Arbeit können viele Anzeichen auf eine Überhitzung hindeuten. Daher sollten hitzeexponierte Arbeitnehmer:innen mit möglichen Hitzesymptomen vertraut gemacht werden, um sich selbst zu schützen, und auch, um umgehend Erste Hilfe leisten zu können, denn die Folgen von hitzebedingten Notfällen können fatal sein und auch tödlich enden.
Erste Hilfe leisten!
Betriebe müssen dafür sorgen, dass ausreichend Ersthelfer:innen am Arbeitsplatz vorhanden sind. Bei Hitzeerkrankungen werden folgende Vorgangsweisen empfohlen:
- Betroffene:n Arbeitnehmer:in an einen kühleren Ort (Schatten, klimatisierter Raum) bringen
- Arbeitnehmer:in kühlen (kaltes Wasser/Ventilator)
- Äußere Kleidungsschichten entfernen (PSA/schwere Schutzkleidung)
- Eis oder kalte/nasse Handtücher auf Kopf, Hals, Rumpf, Achselhöhlen, Leisten legen
Betroffene Personen sollten niemals alleingelassen werden, denn ein hitzebedingter Notfall kann sich schnell verschlimmern. Rufen Sie im Zweifelsfall die Rettung! Die konkrete Vorgehensweise sowie die betriebliche Rettungskette sollte gemeinsam mit dem:der zuständigen Arbeitsmediziner:in erarbeitet und aktuell gehalten werden. Dieses Wissen muss allen betroffenen Arbeitnehmer:innen in regelmäßigen Schulungen nähergebracht werden.
Magazin Gesunde Arbeit 1/2025, Stamm-Ausgabe