Jobunsicherheit beeinflusst Arbeitsqualität und Gesundheit
Atypische und unsichere Beschäftigungsformen bringen meist große Unsicherheiten mit sich: Wer nicht weiß, ob der befristete Vertrag verlängert wird, kann die persönliche Zukunft kaum planen. Drohende Arbeitslosigkeit und Sorge um den Arbeitsplatz können sich negativ auf die Arbeitsqualität auswirken und bringen psychische und körperliche Belastungen mit sich.
Je unsicherer, desto unzufriedener: Beschäftigte in unsicheren Jobs sind häufig mit Sinnverlust, Anerkennungsdefizit und Planungsunsicherheit konfrontiert. Daten des Österreichischen Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigen: Beschäftigte mit unsicheren Arbeitsplätzen sind mit ihrer sozialen Position unzufrieden (55 %). Beschäftigte mit halbwegs sicheren Arbeitsplätzen sind zu mehr als drei Viertel mit ihrer sozialen Position zufrieden (77 %). 40 % der unsicher Beschäftigten sind mit ihren Rechten zufrieden. Bei sicheren Arbeitsplätzen sind 76 % mit ihren Rechten zufrieden. Die Zufriedenheit mit dem Einkommen stellt bei unsicheren Jobs mit 31 % einen sehr niedrigen Wert dar.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Der Gesundheitszustand der Beschäftigten hängt stark damit zusammen, ob es sich um sichere oder unsichere Arbeitsplätze handelt. Wer um den Arbeitsplatz fürchtet, leidet eher an psychischen Erkrankungen. Langzeitstudien zeigen, dass der Wechsel von unsicheren in sichere Arbeitsverhältnisse den Gesundheitszustand deutlich verbessert.
Qualitätsunterschiede
Im Arbeits- und Gesundheitsschutz leiden Leiharbeitskräfte unter deutlich schlechteren Arbeitsbedingungen als die Stammbelegschaft. Bei den gebotenen Sozialleistungen und der Zufriedenheit mit Weiterbildungsmöglichkeiten sind ebenfalls starke Unterschiede festgestellt worden (Arbeitsklima Index). Sorge um den Arbeitsplatz und damit verbundene Unsicherheiten können sich negativ auf die Arbeitsqualität auswirken. 26 % mit einem unsicheren Job geben an, sich durch die Arbeit ausgelaugt zu fühlen. Bei Beschäftigten mit sicheren Arbeitsplätzen liegt der Anteil bei nur 12 %. Außerdem geben nur 31 % der Beschäftigten mit unsicheren Arbeitsplätzen an, Spaß an ihrer Arbeit zu haben.
Ängste ernst nehmen, Ängste nehmen
Sorgen und Ängste der Beschäftigten müssen ernst genommen werden. Gerade in Unternehmen mit großen Veränderungsprozessen sind die Ängste und Unsicherheiten enorm hoch. Umstrukturierungen sollen klar und transparent kommuniziert werden. Wichtig für die psychische Gesundheit ist es, für ausreichende Ressourcen, Mitwirkungsmöglichkeiten und entsprechende Aus- und Weiterbildung zu sorgen.