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Arbeitsorganisation: Alternsgerecht für alle

Eine alternsgerechte Arbeitsorganisation bedeutet, auf Schwächen und Stärken Älterer und Jüngerer Rücksicht zu nehmen.

Im Unterschied zu altersgerechter Arbeitsgestaltung (hier wird ein spezifisches Alter berücksichtigt) meint alternsgerechte Arbeitsgestaltung daher alle Altersgruppen.

Wir sind alle gleichwertig, aber nicht gleich

In der Arbeitsorganisation werden unter anderem diese Fragestellungen behandelt:

  • Sind Aufgabe und Tätigkeit für die jeweilige Person passend?
  • Ist die Arbeitsmenge in der vorgegebenen Zeit zu bewältigen?
  • Wie ist die Arbeitszeit gestaltet? Gibt es in der Dienstplangestaltung z. B. die Möglichkeit längerer Freizeitblöcke?
  • Ist die Arbeitsumgebung richtig gestaltet? Ist beispielsweise das Licht ausreichend? Gibt es Rückzugsmöglichkeiten zur Erholung?
  • Sind Arbeitsmittel ergonomisch gestaltet?
  • Sind die Arbeitsabläufe optimal aufeinander abgestimmt? Passen Logistik, Materialfluss und Informationsweitergabe?

Unterstützende und belastende Faktoren

Es gibt viele unterstützende Maßnahmen, die helfen, die Arbeitsfähigkeit langfristig zu erhalten. Einfache Änderungen in den Abläufen, in der Automatisierung oder die Einführung und Verwendung technischer Hilfsmittel können wirkungsvoll sein.

Belastungen, wie beispielsweise einseitige körperliche Arbeit, körperlich schwere Arbeit, monotone Tätigkeiten, die wenig Anreize zum Lernen bieten, und auch Tätigkeiten mit hohem Nachtarbeitsanteil etc. sind zu vermeiden. Maßnahmen, um die Belastungen zu entschärfen, können sein: Hebe- und Tragehilfen, genügend Raum, um Arbeiten in einer ergonomischen Körperhaltung auszuführen, Lärmreduktion, Reduktion von Hitze-Kälte-Wechsel, abwechslungsreiche Tätigkeiten, Respekt, Anerkennung, Wertschätzung etc.

Weitere Lösungsansätze können sein:

  • Tätigkeitswechsel bzw. Rotationsmodelle: Verringern Einseitigkeit, erhöhen Flexibilität, ermöglichen den „Blick über den Tellerrand“.
  • Alternsgerechte Berufsverläufe: Bestimmte (An-)Ordnung bzw. bestimmtes Zusammenspiel von Anforderungen, Anreizen und Belastungen. Weiterbildung ist ein Schlüsselinstrument.
  • Arbeitsbereicherung und Arbeitserweiterung: Mehr Verantwortung, neue Aufgaben, mehr Abwechslung etc. können motivierend wirken. In der Arbeitserweiterung wird eine ganzheitliche Arbeitserfüllung möglich, z. B. indem produziert und die Qualitätskontrolle durchgeführt wird.
  • Anpassung von Arbeitszeiten und Pausen, Schichtplangestaltung: Autonomie bei der Arbeits- und Pauseneinteilung, Mikropausen, Vorwärtsrotationen im Schichtbetrieb etc.

Alternsgerecht arbeiten: Tipps und Lösungen

Michael Mazohl

Die Sozialpartner (ÖGB, BAK, WKO, IV) bieten unter www.arbeitundalter.at Tipps & Lösungen zum Thema alternsgerechtes Arbeiten an. Diese sind in die Kapitel Führung, Weiterbildung, Gesundheit und Arbeitsorganisation unterteilt.