Zum Hauptinhalt wechseln

Generationengerechte Arbeitsplätze in der Pflege

Der demografische Wandel verschärft den Mangel an Menschen, die in der Pflege arbeiten, die Arbeitsbedingungen vergrößern die Lücke. Im Jahr 2020 wurde Wertschätzung für den Einsatz erstmals breit gezeigt – durch öffentliches Klatschen.

Adobe Stock / drubig-photo

Nötig ist weit mehr: ein Arbeitsumfeld, das wertschätzende Bezahlung bietet, körperliche und psychische Beanspruchung geringhält und dabei den Bogen zwischen den Fähigkeiten und Bedürfnissen der Generationen spannt. Doch wie kann alternsgerechte Arbeitsplatzgestaltung aussehen? Welche Faktoren sind besonders zu berücksichtigen? Und welche Personen oder Institutionen können unterstützen? Belastungen lassen sich nicht beseitigen. Beanspruchungen können jedoch verringert werden. Das betrifft neue Themen wie Exoskelette und Roboter in der Pflege genauso wie altbekannte:

  • Heben und Tragen (PatientInnen, Arbeitsmittel …)
  • Gefahr des Ausrutschens/Stürzens
  • Temperatur am Arbeitsplatz
  • Biologische/Chemische Arbeitsstoffe (Viren, Bakterien, Medikamente, Desinfektionsmittel)
  • Arbeitszeit und Menge (Schichtplanung, Personalbemessung, Chronotyp)

Präventionskonzepte mit Maßnahmenportfolios dienen dem ersten Überblick und Fokus.

Auf dem Weg zu einem generationengerechten Arbeitsplatz

Ziel ist, die Rahmenbedingungen zu verbessern und dadurch die körperliche und psychomentale Leistungsfähigkeit zu erhalten – etwa indem mit der Arbeitsmedizin ein Maßnahmenportfolio entwickelt wird. Zur Vorbeugung von Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE) gibt es z. B. Arbeitsmittel. Selbst kleinere Arbeitshilfen wie Gleittücher oder Drehteller werden teilweise nicht genutzt oder falsch angewendet. Gründe dafür sind eine hohe Arbeitsdichte und Zeitdruck. Außerdem muss älteren ArbeitnehmerInnen die Teilnahme an Weiterbildung (zeitlich) ermöglicht werden. „Es zahlt sich nicht mehr aus“ abzuändern in „Diese Gruppe wollen wir stärken“ ist jedoch eine Herausforderung. Deswegen startete die EU-Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) im Oktober 2020 eine Kampagne, bei der sie auch Lösungen aus der Praxis prämiert.

Maßnahmen für alternsgerechtes Arbeiten

Die Sozialpartner-Initiative „Arbeit & Alter“ bereitet Informationen zu alternsgerechter Arbeit auf. Beispiele umgesetzter Maßnahmen sollen ermutigen, loszulegen. Handlungsimpulse umfassen mehrere Dimensionen zur Gestaltung alternsgerechter Arbeitsplätze:

  1. Gesundheit
  2. Arbeitsorganisation
  3. Führung
  4. Weiterbildung

Gesundheitswesen: Der Name ist Programm?

Die Arbeitsbelastung in Spitälern, in Pflegeheimen sowie in der mobilen Pflege ist massiv, bessere Arbeitsbedingungen sind nötig. Berufe mit hohen Belastungen brauchen daher Präventionskonzepte. In der Gesundheits- und Krankenpflege könnte ein Ansatz eine Umschulung sein, z. B. zur Hygienefachkraft. Dazu kommen neue Gefahren wie SARS-CoV-2: Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, sollen Schutzmaßnahmen rasch aktualisiert und neue Berufskrankheiten anerkannt werden!

Magazin Gesunde Arbeit 1/2021