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Wiedereingliederungsteilzeit ist ein Erfolgsmodell der arbeits- und gesundheitspolitischen Zusammenarbeit

Die Evaluierung der Statistik Austria zur Wiedereingliederungsteilzeit (WIETZ) zeigt deutlich: Die Maßnahme wirkt. 87 Prozent der Beschäftigten, die nach einer längeren Erkrankung WIETZ in Anspruch genommen haben, sind ein Jahr später weiterhin im Erwerbsleben.

fit2work

Mit der Einführung der Wiedereingliederungsteilzeit (WIETZ) im Jahr 2017 wurde ein wichtiges arbeitsmarkt- und gesundheitspolitisches Instrument geschaffen, um Arbeitnehmer:innen nach längeren Krankenständen eine stufenweise Rückkehr ins Berufsleben zu ermöglichen. Die Maßnahme verbindet soziale Absicherung, medizinische Begleitung und betriebliche Vereinbarkeit.

Die Statistik Austria hat im Auftrag des BMASGPK eine Evaluierung der Wirksamkeit der Wiedereingliederungsteilzeit durchgeführt. Die heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellten Ergebnisse belegen die Wirksamkeit dieses arbeitsmarkt-und gesundheitspolitischen Instruments: Rund 87 % der Personen sind im 1. Jahr nach der WIETZ weiter erwerbstätig, rund 75 % sind auch nach fünf Jahren noch im Arbeitsmarkt.

Das ist ein echter Erfolg. Die Wiedereingliederungsteilzeit hilft Menschen beim sanften Wiedereinstieg – und Betrieben dabei, wertvolle Fachkräfte zu halten. Gut, dass es sie gibt!

Julia Stroj, Expertin im Referat für Gesundheits- und Sozialversicherungspolitik, ÖGB

Sozialministerin Korinna Schumann unterstreicht die Bedeutung der Wiedereingliederungsteilzeit für eine erfolgreiche Rückkehr ins Berufsleben nach einer Erkrankung: „Im Regierungsprogramm haben wir uns verpflichtet, Arbeit gesund zu gestalten, soziale Teilhabe zu sichern und niemand zurückzulassen. Die Wiedereingliederungsteilzeit und fit2work zeigen beispielhaft, wie gezielte Prävention und individuelle Unterstützung Hand in Hand gehen können. Beide Maßnahmen tragen dazu bei, Menschen in belastenden Lebenssituationen nicht allein zu lassen, sondern ihnen tragfähige Perspektiven zu eröffnen. Dass ein Jahr nach Ende der Wiedereingliederungsteilzeit 87 % der Betroffenen weiter in Beschäftigung sind, ist ein starkes Signal für die nachhaltige Wirkung dieses Instruments“.

Positive Effekte in Bezug auf die Erwerbsbeteiligung

Die Ergebnisse der Evaluierung belegen, dass sich WIETZ positiv auf die langfristige Erwerbsbeteiligung der Betroffenen auswirkt:

  • 87 % der Personen sind im 1. Jahr nach der WIETZ weiter erwerbstätig, rund 75 % sind auch nach 5 Jahren noch im Arbeitsmarkt
  • Die Arbeitslosenquote ist relativ gering: 3,3 % im 1. Jahr nach der WIETZ, 3,6 % im 5. Jahr
  • Nach der Stundenreduktion während WIETZ kehren die meisten in ihre ursprüngliche Voll- oder Teilzeitbeschäftigung zurück
  • Es zeigen sich nur geringe Unterschiede im Erwerbsverlauf nach ICD-10-Diagnosekapitel. z. B. Erwerbsbeteiligung ein Jahr nach WIETZ: rund 90 % bei Verletzungen/Vergiftungen, rund 85 % bei psychischen Erkrankungen

„Nach Ende der Wiedereingliederungsteilzeit bleibt die Mehrheit erwerbstätig. Von rund 24.000 Personen, deren Erwerbskarriere nach Ende der Wiedereingliederungsteilzeit für zumindest ein Jahr verfolgt werden konnte, waren ein Jahr nach der Wiedereingliederungsteilzeit rund 21.000, also 87 %, weiterhin beschäftigt. Fünf Jahre später waren es noch immer rund 75 %“, fasst Dr.in Regina Fuchs, Leiterin der Direktion Bevölkerung in der Statistik Austria, die Ergebnisse der Evaluierung der Wiedereingliederungsteilzeit zusammen.

Es zeigt sich: Die Wiedereingliederungsteilzeit bringt allen was: Arbeitnehmer:innen, Arbeitgeber:innen und der Gesellschaft. Dieses erfolgreiche Modell muss daher entsprechend den Bedürfnissen der Beschäftigten weiterentwickelt werden!

Silvia Rosoli, Leiterin der Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Arbeit, AK Wien

fit2work – Beratung für Menschen und Betriebe

Ergänzend zur Wiedereingliederungsteilzeit hilft das Programm fit2work Menschen mit gesundheitlichen Problemen, frühzeitig ihre Arbeitsfähigkeit zu sichern oder wiederzuerlangen. Gleichzeitig unterstützt fit2work Unternehmen, die die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen fördern wollen sowie bei der Wiedereingliederung erkrankter Mitarbeiter:innen.

Jährlich nehmen tausende Menschen und zahlreiche Unternehmen die Angebote von fit2work in Anspruch. Das Programm trägt damit wesentlich zur sozialen Nachhaltigkeit und betrieblichen Resilienz bei – insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und steigender psychischer Belastungen im Arbeitsleben.

„Hinter jeder Beratung zur Wiedereingliederungsteilzeit steht eine persönliche Geschichte. Mehr als 23.700 Menschen hat fit2work zu diesem Thema auf dem Weg zurück in ein gesundes, stabiles Arbeitsleben begleitet. Die Wiedereingliederungsteilzeit ist gelebte Zusammenarbeit zwischen Beschäftigten, Unternehmen und Beratenden“, erläutert Mag.a Martha Scholz-Resch, Projektleiterin der fit2work Personen- und Eingliederungsberatung.

Presseaussendung des Ministeriums, der AK und des ÖGB