Was ist sinnvolle Arbeit?
„Was ist sinnvolle Arbeit?“ war der Titel des 79. Treffpunkts SVP aktuell am 26. Jänner 2023 in der AK Wien. Die Veranstaltung gab einen Überblick darüber, was sich Menschen von ihrer Arbeit erwarten, wie sinnstiftend ein Job sein muss und was wir für gesundes, sinnvolles Arbeiten brauchen.
Die Pandemie hat die Arbeitswelt verändert. Durch die Krise ist offensichtlich geworden, dass der Job die Menschen auch erfüllen muss. Studien und Umfragen bestätigen, dass die Frage nach dem Sinn der Arbeit immer mehr Gewicht erhält.
Sinn in der Arbeitswelt
Was erwarten Menschen eigentlich von ihrer Arbeit außer faire Bezahlung? Was bedeutet berufliche Sinnerfüllung und welche Antreiber:innen sorgen dafür, dass etwas getan oder geschaffen wird?
Klar ist: Arbeit als alleiniger Lebenssinn ist völlig out. Auch aufgrund der demografischen Entwicklung gewinnt die Work-Life-Balance zunehmend an Bedeutung.
Auf der einen Seite ist Sinn ein Merkmal persönlichkeits- und gesundheitsförderlicher Aufgabengestaltung: Sinnvolle Arbeit motiviert, spornt an und hilft uns dabei leistungsfähig zu bleiben. Fehlt die berufliche Sinnerfüllung, können sogar Erschöpfung, gesundheitliche Beschwerden oder Erkrankungen die Folge sein.
Auf der anderen Seite wird berufliche Sinnerfüllung von Arbeitgeber:innen zunehmend als Köder zum Zweck der Leistungssteigerung und Profitmaximierung verwendet. Wo ist die Grenze zwischen „Sinn in der Arbeit“ und „Arbeit als Lebenssinn“? Wie sinnstiftend muss ein Job sein?
Mechanismen indirekter Steuerung im Scheinwerferlicht
Hohes Sinnerleben in der Arbeit birgt immer auch eine gewisse Gefahr der Selbstausbeutung. Mechanismen der indirekten Steuerung spielen dabei eine Rolle. Arbeitnehmer:innen bekommen kontinuierlich mehr unternehmerische Verantwortung übertragen: Deren Verantwortungs-, Handlungs- und Entscheidungsspielräume werden zunehmend ausgeweitet. „Vereinbarte“ und „auf's Auge gedrückte“ Ziele müssen erreicht werden – der Betrieb selbst gibt, mehr oder weniger, nur mehr „motivierende“ Rahmenbedingungen vor.
Aber sind überhaupt die erforderlichen Ressourcen vorhanden, um die Ziele „gesund“ erreichen zu können? Selbstgefährdendes Verhalten bzw. Selbstausbeutung ist oft die Folge, wenn arbeitsbezogene Ziele zulasten privater Ziele den Takt des Lebens bestimmen und die Arbeit zunehmend zum Lebensinhalt wird. Die zugrunde liegenden Mechanismen von indirekter Steuerung bleiben meist unbewusst und im Verborgenen. Zeit diese hinter dem Vorhang hervorzuholen und ins Scheinwerferlicht zu stellen.
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AK Wien