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Mit innovativen Analyse- und Schulungsinstrumenten ein sicheres Arbeitsumfeld bieten

Die Rohrer Group ist von der Reinigung bis zum Gerüstbau mit 3.800 Arbeitnehmer:innen für die chemische und erdölfördernde Industrie tätig.

Von links: SFK Klaus Miglitsch, Geschäftsführerin und SFK Isabella Rohrer (beide Fa. Rohrer Group) und Marianne Landa (AK-Niederösterreich-Bezirksstellenleiterin Schwechat) AK Niederösterreich

Die Rohrer Group, ein Dienstleistungsunternehmen in der Öl- und chemischen Industrie, setzt höchste Ansprüche an die Sicherheit am Arbeitsplatz. Mit innovativen Ansätzen wie der Last Minute Risk Analysis (LMRA) und unterstützenden Schulungen in Virtual Reality verfolgt das Unternehmen das klare Ziel, ein sicheres Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen und damit keine Arbeitsunfälle zu haben.

Gegründet im Jahr 1975 hat sich die Rohrer Group in den letzten fünf Jahrzehnten als eines der führenden Serviceunternehmen für die chemische, petrochemische und erdölverarbeitende Industrie international behauptet. Der Familienbetrieb beschäftigt 3.800 Arbeitnehmer:innen und zählt zu den Top-500-Unternehmen in Österreich. Die Kernkompetenzen der Rohrer Group liegen in den Bereichen industrielle Reinigung, Gerüstbau, Isolierung sowie mechanische Arbeiten.

Arbeitnehmer:innenschutz in Unternehmenspolitik verankert

„Eine klare Unternehmenspolitik ist für uns entscheidend“, betont Geschäftsführerin (GF) und Sicherheitsfachkraft (SFK) Isabella Rohrer. „Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen stehen an erster Stelle. Dieser Wert ist fest in unserer Unternehmenskultur verankert und lässt keine Diskussion über Prioritäten zu.“ Sicherheit sei ein Grundpfeiler, der über allem stehe, und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter strebten das gemeinsame Ziel an: „Null Unfälle.“

SFK Klaus Miglitsch stellt das praktische Instrument der LMRA-Karte (Last-Minute-Risk-Analyse) vor, die in jede Hemdtasche passt und ständig an die geltenden Sicherheitsvorschriften erinnert. Diese Karte schreibt in wenigen Worten die Handlungen vor, die bei Beginn jeder Tätigkeit bzw. Arbeit oder bei veränderten Bedingungen zu evaluieren sind. Die Fragen auf der Rückseite lassen sich mit „Ja“, „Nein“ oder „Unklar“ beantworten. Lautet die  Antwort „Ja“, kann die Arbeit „Sicher“ begonnen werden. Sofern eine Frage mit „Unklar“ beantwortet wird, ist eine Klärung mit der:dem Vorgesetzten erforderlich. Wird eine mit „Nein“ beantwortet, darf nicht ohne Abklärung begonnen werden. Dieses einfache, aber wirkungsvolle Werkzeug hilft, auch kurz vor Arbeitsbeginn Risikofaktoren zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

SFK Klaus Miglitsch präsentiert Schulungen in Virtual Reality. AK Niederösterreich

Gerüstbau

Der Gerüstbau stellt eine zentrale Dienstleistung der Rohrer Group dar. Die technische Sicherheitsausrüstung auf Baustellen dient dazu, Gefahren während der Arbeit zu beseitigen. Die Errichtung der Gerüste erfolgt durch speziell geschultes Fachpersonal, das die Sicherheitsstandards strikt einhält. Dabei wird das STOP-Prinzip angewendet, wobei insbesondere organisatorische und personenbezogene Maßnahmen eine wichtige Rolle spielen. Das STOP-Prinzip im Arbeitnehmer:innenschutz steht für Substitution, Technische Maßnahmen, Organisatorische Maßnahmen und Persönliche Schutzmaßnahmen. Es beschreibt die Reihenfolge zur Minimierung von Risiken am Arbeitsplatz.

Mit eigenen Gerüstmaterialien führt das Unternehmen Schulungen direkt am Firmengelände durch, um spezifische Gefahren unter realen Bedingungen zu thematisieren. Der Einsatz von Virtual Reality eröffnet zudem neue Möglichkeiten der Unterweisung: Durch die Simulation von Gerüstbau-Szenarien können Mitarbeiter:innen Fehler in der Handhabung üben und deren Behebung nachvollziehen. „Es ist erstaunlich, wie realistisch Unfälle dargestellt werden“, bemerkt Miglitsch.

Einsatz von Virtual Reality AK Niederösterreich

Innovationen in der Reinigung und Inspektion

In den Bereichen Reinigung und Inspektion wendet die Rohrer Group unter anderen Laser- und Hochdruckreinigung an. Mithilfe umfassender Schulungs- und Unterweisungsmaßnahmen ist der sichere Umgang mit diesen Technologien gewährleistet.

Einsatz von Sicherheitsteams

Das Sicherheitsteam der Rohrer Group setzt sich aus einer Vielzahl von Sicherheitsfachkräften sowie Sicherheitsvertrauenspersonen zusammen, die an jedem Standort präsent sind, um schnell auf mögliche Risiken reagieren zu können. Durch präventive Maßnahmen und eine effiziente Reaktion auf Zwischenfälle trägt das Team zur Gewährleistung höchster Sicherheitsstandards bei.

Ansichten der Abbildungen der Virtual-Reality-Schulung AK Niederösterreich

24/7-Störungsdienst für Raffinerie Schwechat

Die Rohrer Group bietet zudem einen 24/7-Störungsdienst für die Raffinerie Schwechat an, bei dem verschiedene Gefahren, einschließlich gesundheitsschädlicher Stoffe, auftreten können. Durch spezielle Schulungen und Sicherheitsvorkehrungen, wie Luftanalysen vor dem Betreten enger Räume, sorgt die Unternehmensgruppe dafür, dass die Mitarbeiter:innen jederzeit gut geschützt sind. Bei potenziellen Gefahren, wie explosionsfähigen Gasgemischen, wird besondere Vorsicht geboten.

Auszeichnungen und Anerkennung

Im Jahr 2016 erhielt die Rohrer Group den „Entrepreneur of The Year“-Award von Ernst & Young für herausragende unternehmerische Leistungen. „Es wird damit bestätigt, dass sich Auszeichnung für unternehmerische Leistungen und Investitionen in Gesundheit, Sicherheit und Motivation der Mitarbeiter:innen ergänzen“, so Geschäftsführerin (GF) und SFK Isabella Rohrer.

Null Unfälle ist und bleibt das Ziel

„Trotz der investierten Anstrengungen kam es auch im Jahr 2024 zu meldepflichtigen Unfällen. Die Rohrer Group arbeitet weiterhin hart daran, das Ziel von null Unfällen zu verwirklichen“, so GF und SFK Isabella Rohrer.

 

Magazin Gesunde Arbeit 2/2025, Niederösterreich-Ausgabe