SALESIANER Miettextilien: Eine saubere Sache
Gesundheitsrelevante Arbeitsstoffe, körperliche Belastungen sowie äußere Einflüsse wie Hitze und Lärm sind Aspekte, die in Wäschereien berücksichtigt werden müssen. Wie man Arbeitsplätze sicher und gesund gestalten kann, zeigt ein Besuch im Headquarter der SALESIANER Gruppe in Wien.
Mehr als hundert Jahre sind seit der Eröffnung der kleinen Wäscherei in der Salesianergasse vergangen. Heute verfügt der Familienbetrieb über 32 Standorte in elf Ländern. Kerngeschäft ist die textile Vollversorgung von Gesundheitseinrichtungen, Hotellerie und Gastronomie, Industrie und Gewerbe mit Mietwäsche, dazu kommen Reinraum- und Waschraumtextilien, Werbe- und Schmutzfangmatten. Pro Tag werden in den SALESIANER-Betrieben rund 600 Tonnen Wäsche gereinigt.
Reduktion von Arbeitsunfällen
„Arbeitssicherheit ist eine zentrale Säule unserer Unternehmens-DNA. Wir haben zahlreiche Projekte zur Reduktion von Arbeitsunfällen erfolgreich umgesetzt“, so Johann Kandelsdorfer, CFO der SALESIANER MIETTEX GmbH. Von 2023 auf 2024 ging die Anzahl der Arbeitsunfälle um 27,5 Prozent zurück. Das liegt unter anderem an der Einführung des Containerführerscheins. Zu Verletzungen durch die mit Wäsche beladenen, in Ausnahmefällen bis zu 120 kg schweren Rollcontainer kann es kommen, wenn man stürzt, eingeklemmt, angefahren oder im Fußbereich überrollt wird. „Der Containerführerschein setzt sich aus einem theoretischen Teil und einer praktischen Übung zusammen, bei der mit einem Container verschiedene Parcours zu bewältigen sind“, erklärt Suzana Kuprešak, Betriebsleiterin für den Betrieb in Wien. Um die innerbetrieblichen Verkehrswege freizuhalten, wurde neben diesen ein „Pannenstreifen“ angelegt, auf dem Rollcontainer kurzfristig zum Be- oder Entladen abgestellt werden können.
Schutz vor sicherheitsrelevanten Arbeitsstoffen
Waschmittel können die Haut reizen und Augenverletzungen verursachen. „Die in der SALESIANER Gruppe verwendeten gelisteten Waschmittel enthalten keine umweltgefährlichen Stoffe, sondern werden nach neuesten technischen und biologischen Richtlinien für SALESIANER MIETTEX entwickelt“, betont Sicherheitsfachkraft Ing. Tamas Keszléri von der Abteilung Arbeitssicherheit/HSEQ-Management. Die Zugabe der Waschmittel erfolgt automatisiert in geschlossenen Systemen durch eine Dosieranlage. Ein Kontakt mit Waschmittel ist nur beim Tausch der Sauglanzen möglich, bei dem das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung vorgeschrieben ist.
Eine Gefahr stellen auch Fremdkörper in Textilien dar. Bei Wäsche aus Hotellerie und Gastronomie sind das vor allem Glasscherben, bei Krankenhauswäsche Spritzen und Skalpelle, zusätzlich besteht ein Risiko durch infektiöse Stoffe. Arbeitnehmer:innen, die auf der unreinen Seite mit verschmutzter Wäsche arbeiten, tragen stichhemmende Schutzhandschuhe.
Um den Kontakt mit Arbeitsstoffen, die gesundheitliche Auswirkungen haben können, am Hotel- und Medizinwäsche-Sortierstand zu verringern, wurde am Standort Wien ein Automatisierungsprojekt mit Beteiligung der Beschäftigten durchgeführt. „Die Container werden jetzt mit einem Containerkipper entladen. Auch die Zuförderung in den Waschstraßen erfolgt automatisch“, beschreibt Kuprešak.
Maschinensicherheit und Umgebungsbedingungen
Beim Betrieb von Wasch- und Trockenmaschinen sind verschiedene Sicherheitsaspekte zu beachten. „Die Maschinen haben elektrisch überwachte Sicherheitstüren. Ist die Tür geöffnet, bleibt die Maschine stehen“, nennt Sicherheitsvertrauensperson Peter Schüller, Instandhaltungsleiter am Standort Wien, eine wichtige Sicherheitsmaßnahme.
Zur Senkung der Temperatur in den Werkshallen werden ältere Maschinen laufend durch besser isolierte ersetzt. Am Standort Wien sorgt ein Abluftsystem für Kühlung, die Installation eines Wärmetauschers ist geplant. Die Lärmbelastung liegt in allen Hallen unter den gehörstörenden 80 Dezibel. An den Wäscheschleudern, den lautesten Maschinen, gibt es keine dauerhaften Arbeitsplätze; für Kontrolltätigkeiten steht Gehörschutz zur Verfügung.
Ergonomische Maßnahmen
Manuelle Handhabung der Wäsche, Ziehen und Schieben der Container und langes Stehen belasten den Bewegungs- und Stützapparat. „Moderne Technologien und der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) helfen uns, Arbeitsprozesse sicherer und ergonomischer zu gestalten“, so Romana Steinböck, CCO der SALESIANER MIETTEX GmbH. Jörg Weselka, Vorsitzender des SALESIANER-Zentralbetriebsrats, führt konkrete Beispiele an: „Investitionen in Ergonomie wie der vollautomatische Wäsche- und Containertransport sowie unterstützende Robotik stehen im Fokus, um die Mitarbeiter:innen in ihrer täglichen Arbeit körperlich zu entlasten.“ Zu den ergonomischen Maßnahmen zählt auch die Verwendung von Federbodenwägen, damit man sich beim Be- und Entladen nicht bücken muss, und die Ausstattung der Steharbeitsplätze mit Anti-Ermüdungsmatten.
- Federbogenwägen
- Johann Kandelsdorfer, CFO der SALESIANER MIETTEX GmbH
- Suzana Kuprešak, Betriebsleiterin für den Betrieb in Wien
- Ing. Tamas Keszléri, Sicherheitsfachkraft
- Peter Schüller, Sicherheitsvertrauensperson
- Romana Steinböck, CCO der SALESIANER MIETTEX GmbH
- Jörg Weselka, Vorsitzender des SALESIANER-Zentralbetriebsrats
Prävention und Notfallplanung
Schulungen und Unterweisungen tragen wesentlich zur Prävention bei. Es wird besonders auf eine für alle – auch für Arbeitnehmer:innen mit nicht deutscher Muttersprache – verständliche Vermittlung der Inhalte geachtet. Zur Verhinderung von Bränden sind Rauch- und Hitzemelder bzw. in brandgefährdeten Maschinen zusätzlich noch Sprinklersysteme installiert. Einmal im Jahr finden Notfallübungen statt. Wie man sich im Ernstfall richtig verhält, ist in einem Brandschutz- und einem Notfallplan festgehalten.
Gute Zusammenarbeit
Weselka betont die gute Zusammenarbeit aller für den Arbeitnehmer:innenschutz verantwortlichen Stakeholder – Geschäftsführung, Betriebsräte, Sicherheitsfachkräfte und Sicherheitsvertrauenspersonen. Bei Bedarf greift das Unternehmen auf externe Unterstützung, etwa durch AUVA oder Arbeitsinspektion, zurück.
Magazin Gesunde Arbeit 2/2025, Stamm-Ausgabe