Null Toleranz! Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz keine Chance geben
Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz sind leider keine Einzelfälle, sondern betreffen in Österreich mehr als 300.000 Arbeitnehmer:innen. Besonders in Berufen mit direktem Kontakt zu Menschen, wie im Gesundheitswesen, sind Übergriffe erschreckend häufig. Mit dem Inkrafttreten des ILO-Übereinkommens werden Gewalt und Belästigung erstmals als systemisches Problem der Arbeitswelt anerkannt und nicht als individuelles Versagen. Doch was ist alles unter Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz zu verstehen? Wo Betriebe ansetzen können und worauf dabei zu achten ist, zeigt die neue Ausgabe des Magazins Gesunde Arbeit.
Ein aggressiver Kommentar einer Kollegin in der Kaffeeküche, ein unverschämtes Verhalten von Patient:innen oder gar körperliche Angriffe im Job – all das zählt zu Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz und kann über alle Branchen hinweg vorkommen.
Arbeitgeber:innen in der Pflicht
In Österreich verpflichtet das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) Arbeitgeber:innen, für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten zu sorgen. Dazu gehört auch die regelmäßige Arbeitsplatzevaluierung, bei der mögliche Gefahren für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten ermittelt und bewertet werden müssen. Werden dabei Gefahren festgestellt, so sind wirksame Schutzmaßnahmen zu setzen. Das ILO-Übereinkommen 190 macht daher deutlich: Arbeitgeber:innen sind verpflichtet, wirksame Maßnahmen gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz sicherzustellen. Diese Verantwortung ist nicht neu, doch die Umsetzung bleibt oft unzureichend.
Prävention als Schlüssel
Prävention muss bei Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz im Vordergrund stehen. Es reicht nicht aus, nur auf Vorfälle zu reagieren. Arbeitgeber:innen müssen klare Regeln aufstellen, wirksame Schutzvorkehrungen treffen und dafür sorgen, dass Beschäftigte darüber unterwiesen und informiert sind. Gewaltprävention darf nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben. Arbeitsbedingungen müssen daher so gestaltet sein, dass Gewalt und Belästigung gar nicht erst entstehen.
Mehr zum Thema „Null Toleranz! Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz keine Chance geben“ erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins Gesunde Arbeit, dem Fachmagazin von ÖGB und Bundesarbeitskammer zu Sicherheit und Gesundheit in der Arbeit.
Magazin Gesunde Arbeit, Ausgabe 3/2025: „Null Toleranz! Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz keine Chance geben“
- Vom Hänseln bis zu Handgreiflichkeiten
- Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz
- Interview mit Sozialministerin Korinna Schumann
- ILO 190: Ein Meilenstein für gewaltfreie Arbeitswelten
- Gemeinsam wirksam im Betrieb
- Übergriffe in der Arbeitswelt endlich bekämpfen!
- Interview mit Arbeits- und Organisationspsychologin Vera Baumgartner
- Reportage: Wenn die Gesundheit angegriffen wird
- Ist Gewalt am Arbeitsplatz ein Arbeitsunfall?
- Trendwende bei Fehlzeiten
- Wegunfälle mit dem E-Scooter
Das Magazin Gesunde Arbeit erscheint viermal jährlich. Es kann unter www.gesundearbeit.at/magazin kostenlos heruntergeladen oder bestellt werden.