Gesunde Arbeit

ÖGB: Tägliche, wöchentliche und jährliche Arbeitszeit verkürzen

„Damit für all die arbeitslosen Menschen Jobs entstehen, bräuchte Österreich ein enormes Wirtschaftswachstum, doch das ist weit und breit nicht in Sicht. Die Lösung ist daher: Teilen wir die vorhandene Arbeit neu auf, verkürzen wir die Arbeitszeit!“, fordert Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB.

„Obwohl immer mehr Menschen Arbeit finden, stiegt gleichzeitig die Arbeitslosigkeit weiter an“, sagt Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, zu den April-Arbeitsmarktdaten, wonach die Arbeitslosigkeit um 1,1 Prozent gestiegen ist. „Damit für all die arbeitslosen Menschen Jobs entstehen, bräuchte Österreich ein enormes Wirtschaftswachstum, doch das ist weit und breit nicht in Sicht. Die Lösung ist daher: Teilen wir die vorhandene Arbeit neu auf, verkürzen wir die Arbeitszeit!“, fordert Achitz.

Während sich die einen mit Überstunden kaputt arbeiten, sind die anderen zur Untätigkeit verdammt. „Wir müssen auf allen Ebenen ansetzen: kürzere Wochenarbeitszeiten, weniger Überstunden, mehr Urlaub“, so Achitz. Überstunden müssten für die Arbeitgeber um eine Euro teurer werden; die Einnahmen sollen in die Arbeitsmarktförderung und ins Gesundheitssystem fließen. Kürzere Wochenarbeitszeiten müssen so umgesetzt werden, dass der Lebensstandard der ArbeitnehmerInnen gesichert ist.


88 Prozent befürworten sechste Urlaubswoche für alle nach 25 Jahren
Beim Urlaub muss die Gesetzeslage endlich der Realität angepasst werden: Laut Gesetz hat man nach 25 Jahren sechs Wochen Urlaubsanspruch – aber nur, wenn man sehr lang in ein und derselben Firma beschäftigt ist. Achitz: „Als das Gesetz beschlossen wurde, war das noch der Normalfall. Heute erwarten die Arbeitgeber immer mehr Mobilität, Jobwechsel sind auf der Tagesordnung – also brauchen wir eine Neuregelung: Sechs Wochen für alle, die 25 Jahre lang gearbeitet haben, egal, für wie viele Unternehmen.“ Laut aktuellem Arbeitsklima Index der AK Oberösterreich sprechen sich 88 Prozent für diese Forderung aus.

Gesunde Arbeitsplätze für jedes Alter
Kürzere Arbeitszeiten sind aber nur einer der notwendigen Punkte, wenn die Lebensarbeitszeit verlängert werden soll. „Wenn wir das faktische Pensionsalter weiter anheben wollen, dann müssen die Menschen entsprechend lang gesund und arbeitsfähig bleiben. Das geht nicht, wenn sie von verschärften und unmenschlichen Arbeitsbedingungen krank gemacht werden“, so Achitz. Deshalb sei auch die heute vom Sozialministerium gestartete Kampagne ein wichtiger Schritt, um darauf aufmerksam zu machen, dass gesunde Arbeitsplätze auch schon für junge ArbeitnehmerInnen im Mittelpunkt stehen müssen.

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