Gesunde Arbeit

ÖGB-Achitz: Leistungen der SV verbessern statt Kosten und Aufgaben willkürlich verschieben

Verstärkte Prävention mindert Leid – und Kosten durch Krankenstände, Renten und Pensionen

„Politik muss sich immer zum Ziel setzen, das Leben der Menschen zu verbessern. Die Regierung sollte sich daher fragen, wie man die Leistungen der Sozialversicherung weiter verbessert – und nicht, wie man möglichst schnell willkürlich festgesetzte Geldbeträge einspart, um die Gewinne der Großindustrie zu erhöhen“, sagt Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB und stv. Vorsitzender des Hauptverbands: „Das heute präsentierte Konzept des AUVA-Zentralbetriebsrats kann ein wesentlicher Baustein für die Reform Sozialversicherungssystems sein, denn es beschränkt sich nicht auf Kosten- und Leistungsverschiebungen zwischen den einzelnen Trägern, sondern will nachhaltige Reformen angehen und die Prävention stärken. Davon profitieren die Bevölkerung, die Unternehmen und die gesamte Volkswirtschaft.“

Die Organisation des Sozialversicherungssystems in den Sparten Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung hat sich bewährt. „Die AUVA leistet hervorragende Arbeit im Bereich der Prävention, entsprechend gibt es immer weniger klassische Arbeitsunfälle“, sagt Achitz. Doch neue Herausforderungen in der Arbeitswelt bringen auch neue Aufgaben für die AUVA mit sich. Immer wichtiger wird die Erforschung und Vorbeugung arbeitsbedingter Erkrankungen inklusive Beratung der Betriebe. „Das muss als Pflichtaufgabe der AUVA verankert werden. Außerdem muss man überlegen, die Prävention auf Freizeitunfälle auszudehnen, denn die Abgrenzung ist ohnehin oft schwierig, wie das Beispiel Arbeitswegunfälle zeigt“, sagt Achitz: „Weniger Arbeitsunfälle, weniger Freizeitunfälle, weniger arbeitsbedingte Erkrankungen: Das alles bedeutet für die Betroffenen weniger Leid – aber auch für die Unternehmen und die gesamte Volkswirtschaft weniger Kosten durch Ausfallstunden, Krankenstandskosten, Renten und Pensionen.“


AUVA als eigenständigen, arbeitgeberfinanzierten Träger erhalten
„Die AUVA muss daher als eigenständiger Träger erhalten bleiben. Die Expertise und die Erfahrung der AUVA bei Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten sind unverzichtbar. Die Unfallversicherung bietet den Arbeitgebern eine kostengünstige Möglichkeit der Haftpflichtversicherung, daher ist es auch gerecht, wenn sie weiterhin ausschließlich durch Arbeitgeberbeiträge finanziert wird“, sagt Achitz.

Die hohe Zufriedenheit der Menschen mit Österreichs Gesundheitssystem im Allgemeinen und mit der Unfallversicherung im Speziellen liegt daran, dass 99,9 Prozent der Bevölkerung Zugang dazu haben, weil sie sozialversichert sind. „Diese hohe Zufriedenheit muss erhalten werden: durch Sicherung des allgemeinen und einfachen Zugangs, durch verbesserte Leistungen, und durch Erhalt der bewährten Selbstverwaltung in der Sozialversicherung – aber nicht durch planlose Auflösungen, Verschiebungen und Kasterlzeichnen im Organigramm“, schließt Achitz: „Machen wir lieber weiter mit den Verbesserungen, die die London School of Economy vorgeschlagen hat und die der Hauptverband längst umsetzt.“

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