Gesunde Arbeit

Sicherheitsvertrauenspersonen bestimmen mit

Sicherheitsvertrauenspersonen (SVP) vertreten die Interessen der Belegschaft auf dem Gebiet der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes. Wie die Praxis zeigt, können engagierte Sicherheitsvertrauenspersonen handfeste Verbesserungen für die Kolleg:innen erreichen.
Sicherheitsvertrauenspersonen können durch ihre Mitbestimmungsrechte Einfluss auf die Arbeitsbedingungen nehmen.
Sicherheitsvertrauenspersonen bestimmen mit Sicherheitsvertrauenspersonen können durch ihre Mitbestimmungsrechte Einfluss auf die Arbeitsbedingungen nehmen.

Jennyfer Prokop arbeitet bei der Firma Wienerberger AG im Labor. Als SVP hat sie ein offenes Ohr für ihre Kolleg:innen. So auch beim Thema persönliche Schutzausrüstung (PSA). Für die Arbeitnehmer:innen gab es nur ein bestimmtes Modell von Sicherheitsschuhen, das nicht für alle passte. Frau Prokop hat den zuständigen Vorgesetzten darauf hingewiesen, dass für Einzelne orthopädisch angepasste Schuhe notwendig sind. Sie berichtet auch: „Wir Damen wollten natürlich wegen der Passform Sicherheitsschuhe für Frauen, um optimale Festigkeit zu haben. Andere wollen einen angepassten Gehörschutz, wieder andere einen leichten und so weiter.“ Frau Prokop hat auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kolleg:innen abgestimmte Modelle recherchiert und vorgeschlagen. Ihr Vorgesetzter hat die Vorschläge gerne angenommen, die Bestellung wurde gleich in die Wege geleitet. Dass das Unternehmen die SVP ernst nimmt, zahlt sich aus: Im Labor gab es bisher noch keine Arbeitsunfälle und die Trageakzeptanz gegenüber der PSA ist durch die Einbindung der Kolleg:innen höher.

Rechte und Pflichten der SVP In Betrieben mit mehr als zehn Arbeitnehmer:innen müssen SVP bestellt werden, diese müssen eine Grundausbildung absolvieren. Aufgabe der SVP ist es, ein wachsames Auge auf den Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz zu haben. Fallen ihnen Mängel auf oder werden ihnen solche zugetragen, müssen sie das den Arbeitgeber:innen melden. Im Idealfall liefern SVP so wie Frau Prokop gleich einen Lösungsvorschlag mit. SVP sollen sowohl Arbeitgeber:innen als auch Arbeitnehmer:innen informieren und beraten. Mit dem Betriebsrat und den Präventivdiensten ist Zusammenarbeit angesagt. Die Verantwortung für die Einhaltung des Arbeitnehmer:innenschutzes bleibt jedenfalls bei den Arbeitgeber:innen.

SVP haben besondere Rechte: z. B. Anhörung durch die Arbeitgeber:innen, das Verlangen von Maßnahmen, Einsicht in relevante Unterlagen. Gibt es keinen Betriebsrat, sind sie bei der Evaluierung, der Auswahl der persönlichen Schutzausrüstung sowie der Planung von Unterweisungen zu beteiligen. Gibt es einen Betriebsrat, kann er die Mitwirkung hierbei aber auch der SVP überlassen. Der SVP muss die erforderliche Zeit für die Erfüllung ihrer Aufgaben in der Arbeitszeit zur Verfügung stehen.


Größte Herausforderung für SVP: Zeitmangel Erschwernisse für SVP zeigte eine IFES-Umfrage im Jahr 2023 auf. So beklagen drei von zehn SVP, dass sie zu wenig Zeit für ihre Tätigkeit haben. Im Durchschnitt haben SVP dafür weniger als zwei Stunden pro Woche zur Verfügung. Zeitmangel wurde auch als häufigster Grund genannt, warum SVP keine Aus- und Weiterbildungsangebote besuchen. Frau Prokop kann Positives berichten: „Weiterbildung sollen wir regelmäßig machen, das ist sehr erwünscht. Ich melde mich gleich für den SVP-Auffrischungskurs bei der AK an.“

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