Gesunde Arbeit

Teilhabe der Belegschaft bei Weiterentwicklung der Arbeitssicherheit

Im Unternehmen SWARCO Global Glass Beads Technology Center werden aktive Mitbestimmung, soziales Engagement, offene Kommunikation und nachvollziehbare Dokumentation für ein erfolgreiches Betriebsklima gelebt.
Paul Seisenbacher (SVP und Betriebsleitung-Stv.) und Birgit Köck (SVP und Projektmanagement F&E/Integrierte Management-Systeme)
Teilhabe der Belegschaft bei Weiterentwicklung der Arbeitssicherheit Paul Seisenbacher (SVP und Betriebsleitung-Stv.) und Birgit Köck (SVP und Projektmanagement F&E/Integrierte Management-Systeme)

Manfred Swarovski legte 1969 mit einer ersten Glasperlenfabrik in Amstetten, der M. Swarovski GmbH, den Grundstein für die heutige SWARCO-Gruppe. 2022 verlegte das Unternehmen seinen Firmensitz, wie Geschäftsführer (GF) Andreas Illich erzählt: „2022 wurde die weltweit modernste Produktionsstätte für Reflexglasperlen, das SWARCO Global Glass Beads Technology Center, in Neufurth mit aktuell 109 Mitarbeiter:innen eröffnet. Das Gebäude bietet ausreichend Platz für Arbeitsplätze und Sozialräume. Die M. Swarovski GmbH ist auf die Fertigung von Reflexglasperlen spezialisiert. Diese Mikroglasperlen werden für Straßenmarkierungssysteme eingesetzt. Die im Markierungsmaterial eingebetteten Mikroglaskugeln reflektieren das Scheinwerferlicht und bewirken dadurch ein ‚Aufleuchtenʻ der Markierung. Besonders bei Dunkelheit und bei nasser Fahrbahn erhöht sich damit die Verkehrssicherheit. Im industriellen Bereich finden die Glasperlen ebenfalls zunehmend Verwendung, beispielsweise als ökologischer Baustoff oder Kunststoffersatz.“

Sicherheit und Gesundheit Petra Labenbacher, Human-Resources-Managerin, berichtet: „Der Familienbetrieb ist nach ISO 9001, 14001 und 50001 zertifiziert, wonach die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter:innen als wichtiges Unternehmensziel definiert ist.“

Detaillierte Gefahrenunterweisung Sicherheitsvertrauensperson (SVP) Birgit Köck erklärt: „Wir haben im Betrieb verschiedenste Gefahrenquellen, wie etwa das Arbeiten an Öfen mit einer Hitze von mehr als 1.000 Grad Celsius. Diese ist beim Schmelzvorgang des Glasbruches notwendig. Richtiges Heben und Tragen ist trotz eines hochautomatisierten Produktionsprozesses mit selbstfahrenden Behältern ein großes Thema. Im Bürobereich ist Ergonomie genauso wichtig, man denke nur an eine Sitzhaltung, die Schädigungen vermeidet.“ Frau Köck fährt fort: „Jede neue Kollegin, jeder neue Kollege wird von unserem Arbeitsmediziner individuell beraten und informiert. Eine Unterweisung über die im Betrieb auftretenden gesundheitlichen Gefahren wird detailliert durchgeführt.“ GF Illich erklärt: „Wir legen großen Wert auf jährliche Sicherheitsunterweisungen durch Sicherheitsfachkraft und Arbeitsmediziner. Bei Dienstreisen oder auch für private Reisen informiert unser Mediziner darüber, welche Impfungen im Zielland empfohlen werden. Die Kosten werden teilweise oder ganz von der Firma übernommen.“

„Unsere regelmäßigen Sicherheitsunterweisungen haben wir in dreiminütige Videos umgewandelt, die online verfügbar sind und in zwei Sprachen zur Auswahl stehen. Die Rückmeldungen der Kolleg:innen bestätigen die Effektivität dieses Formats. Es wird darauf geachtet, dass die Informationen klar und verständlich vermittelt werden, um die Aufmerksamkeit und Beteiligung aller zu gewährleisten“, so SVP Köck.

Arbeitssicherheit und Mitbestimmung „In die Position als Verantwortlicher für Sicherheit wurde ich frühzeitig bestellt und intensiv ausgebildet, um die Aufgaben in Zusammenarbeit mit Sicherheitsfachkraft und Arbeitsmediziner zu erfüllen“, erzählt SVP Paul Seisenbacher: „Sicherheitsrundgänge sind fester Bestandteil unserer Arbeitsweise. Dabei begleiten Teamleiter:innen anderer Bereiche das zuständige Team. Wir diskutieren Themen wie Schutzausrüstung, Arbeitsplatzbeleuchtung und -ergonomie. Einer Person der Kollegenschaft wird die Verantwortung übertragen, um innerhalb eines Zeitrahmens passende Lösungen zu finden. Über die Lösungsvorschläge entscheiden Vertreter:innen der Instandhaltung, Produktion, SVP und der Geschäftsführung mit gleicher Stimmgewichtung, sie bilden das Gremium für Verbesserungsvorschläge. Von der Idee bis zur Entscheidung wird alles in unserer firmeneigenen Kommunikationsplattform dokumentiert.“

„Ein Beispiel hierfür war die Verbesserung bei unseren Sicherheitsschuhen. Nach Testung verschiedener Typen haben wir nun besser passende Modelle gefunden“, führt SVP Köck aus, „ebenso erhöht die Implementierung temperaturgesteuerter Piktogramme, die nur bei Gefahr sichtbar werden, in Bereichen mit heißen Oberflächen die Sicherheit.“
„Kolleg:innen, die Vorschläge einbringen oder Verbesserungen ansprechen, werden mit Losen für das Gewinnspiel bei der Weihnachtsfeier belohnt. Dies trägt zu einer positiven Atmosphäre bei und ermutigt alle, aktiv zur Erhöhung der Sicherheit beizutragen“, so Martina Dobner, Corporate Social Responsibility Specialist, und ergänzt: „Die Kommunikationsplattform belebt die weltweite Teilhabe im Konzern und hilft, persönliche Kontakte zu pflegen. Wissen, Informationen und Ideen werden eingebracht und alle haben über PC, Handy oder TV-Bildschirm Zugriff und die Möglichkeit zur Partizipation. Selbst eine Leih- und Verschenkbörse sowie kulturelle Events in der Region finden sich darin.“

Fitness „Unsere Mitarbeiter:innen dürfen in der Freizeit kostenlos den firmeneigenen Fitnessraum nutzen. Wiederkehrende Events, wie abendliches Grillen am Betriebsgelände oder ein Ausflug zur Sternenwarte auf dem Hochbärneck, bieten wir an. Unser Massageangebot wird gut genützt. Die Kosten für den Masseur werden teilweise vom Unternehmen übernommen“, berichtet GF Andreas Illich.

Förderung der Freiwilligenarbeit Martina Dobner weiter: „Soziales und gesellschaftliches Engagement wird mit Arbeitszeit unterstützt. Meine Kolleg:innen können bis zu fünf Arbeitstage jährlich bei Projekten mitarbeiten. Es handelt sich um Freiwilligenprojekte, so wird Arbeitszeit und Know-how meiner Kolleg:innen an ausgewählte regionale Vereine und Organisationen gespendet. Wir erneuern z. B. die Wander- und Radwege des Alpenvereins, helfen der Forschungsgemeinschaft LANIUS bei Biotoppflegeeinsätzen am Jauerling oder der Stadtgemeinde Amstetten in der Forstheide.“

Diversität „Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung aus der Tagesstätte der Lebenshilfe kommen regelmäßig zu uns. Ein eigens geschaffener Arbeitsplatz hat das Aufkleben von Etiketten auf Papiersäcke unserer Reaktivperlen zur Aufgabe. Anfangs bemerkte ich eine große Distanz von Kolleg:innen. Diese Barriere ist rasch überwunden worden und Inklusion wird gelebt. Mich freut das Ergebnis dieser wertschätzenden Bereicherung für beide Seiten“, schließt GF Illich ab.

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