In diesem Buch geht es um einen zentralen Auslöser von Depressionen, dem bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde: Perfektionismus. Glauben Sie, dass schmerzhafte Emotionen ein Zeichen von Schwäche sind? Verstecken Sie Ihre Unsicherheit und Verletzlichkeit hinter einer perfekten Fassade? Vielleicht sind Sie nach außen erfolgreich, engagiert und immer für andere da – spüren aber innerlich oft Scham, das Gefühl, nicht zu genügen, und üben schroffe Selbstkritik? Menschen, die unter dieser versteckten Form der Depression leiden, zerbrechen nicht selten daran. Das Perfide ist, dass Perfektionismus nicht nur Depressionen verursachen kann. Depressive Symptome bleiben auch oft hinter einem makellosen und souveränen Auftreten verborgen: unentdeckt von der Umwelt und manchmal auch von den Betroffenen selbst. Mit diesem mitfühlenden Leitfaden lernen Sie, Ihren Perfektionismus zu verstehen, destruktive Überzeugungen zu identifizieren und sich mit Emotionen zu verbinden, die viel zu lange unterdrückt wurden. Sie finden Tipps, wie Sie Ihre kritische innere Stimme zum Schweigen bringen, und wirkungsvolle Strategien, um mit schwierigen Gefühlen umzugehen. Ein Buch für alle, die an Depressionen leiden, sowie Angehörige und Psychotherapeut:innen.
Der Wille zu Perfektion steht für Motivation und Leistungsbereitschaft. Die Kehrseite: Der Druck zu Selbstoptimierung und Effizienz durchzieht inzwischen alle Lebensbereiche. Unsere Erfolge sollen immer noch größer sein, unsere Partnerschaften glücklicher, unsere Körper sportlicher, unsere Urlaube spektakulärer, unsere Einrichtungen stilvoller. Die Studien des Psychologen Thomas Curran mit Tausenden jungen Menschen haben ergeben: Die heutige Generation ist weit perfektionistischer veranlagt als die zuvor. Currans Daten zeigen eindrücklich die Schattenseiten dieser Entwicklung, denn durch das verbissene Streben nach Bestleistungen vernachlässigen Perfektionisten Ernährung, Schlaf und Erholung. Angst- und Zwangsstörungen, Depression und Burnout folgen. Wie konnte es so weit kommen? Currans These nach ist der ungesunde Perfektionismus das Ergebnis eines ungezügelten Kapitalismus’ und neoliberaler Ideologien, die den Wert eines Menschen an Leistung knüpfen. Wie wir deren fatalen Folgen aufhalten können, erklärt Curran auf bestechende Weise.