Gesunde Arbeit

Technostress: Unerwartete Nebenwirkung der digitalen Revolution

Die rasche Digitalisierung der Arbeitswelt hat einen tiefgreifenden Wandel ausgelöst, der unbestreitbare Vorteile mit sich bringt. Sie birgt aber auch Risiken. Immer mehr Beschäftigte sind den negativen Auswirkungen von Technostress ausgesetzt, einem Stresszustand, der durch die Nutzung digitaler Technologien verursacht wird.
Technostress kann zu Überforderung, Frustration und gesundheitlichen Problemen führen.
Technostress Technostress kann zu Überforderung, Frustration und gesundheitlichen Problemen führen.

Technostress bezeichnet die psychische Belastung, die entsteht, wenn Arbeitnehmer:innen Schwierigkeiten haben, sich an neue Technologien anzupassen oder mit deren schnellem Wandel Schritt zu halten. Dies kann zu Überforderung, Frustration und gesundheitlichen Problemen führen.
In verschiedenen Branchen wird Technostress von einer Mehrheit als ernsthafte Herausforderung empfunden. Technostress entsteht nicht nur durch die direkte Interaktion mit Technik, sondern wird auch durch Faktoren wie hohe Erwartungen, ständige Erreichbarkeit und Multitasking beeinflusst. Auch die Angst vor Überwachung spielt eine wichtige Rolle.


Recht auf Nichterreichbarkeit Angesichts der wachsenden Besorgnis über Technostress sind Maßnahmen für eine gesundheitsförderliche Gestaltung digitaler Arbeitswelten unerlässlich. Unternehmen sollten Strategien zur Stressprävention, angemessene Schulungen zur eingesetzten Technik und ausreichende Bildschirmpausen umsetzen. Ein wichtiger Faktor ist dabei das Recht auf Nichterreichbarkeit. Dabei handelt es sich um das Recht der Beschäftigten, während der Pausen und arbeitsfreien Zeiten keine arbeitsbezogene elektronische Kommunikation wie E-Mails oder andere Nachrichten führen zu müssen. Ein Richtlinienvorschlag auf EU-Ebene droht derzeit am Widerstand der Arbeitgeber:innenseite zu scheitern. In Österreich ist man rechtlich abgesichert, dennoch fällt das Abgrenzen aufgrund der oben angeführten Gründe für viele Arbeitnehmer:innen schwer.

Maßnahmen im Betrieb Was kann konkret getan werden? Die verwendeten Anwendungen müssen benutzerfreundlich und auf die Anwender:innen zugeschnitten sein. Es ist notwendig, ausreichend Zeit zur Einarbeitung in neue Systeme zuzugestehen. Die frühzeitige Einbindung des Betriebsrats und der Sicherheitsvertrauensperson stellt sicher, dass die Interessen der Arbeitnehmer:innen angemessen berücksichtigt werden und der Beschäftigtendatenschutz gewahrt bleibt.
Technostress ist eine reale und wachsende Herausforderung, aber nicht unüberwindbar. Mit einem proaktiven und unterstützenden Ansatz können Arbeitsplätze in Zukunft sowohl technologisch fortschrittlich als auch gesundheitsförderlich gestaltet werden.


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