Gesunde Arbeit

Fast ein Viertel aller Krankenstandstage auf Muskel- und Skeletterkrankungen zurückzuführen!

Die Zahl der Krankenstände ist 2021 im Vergleich zu 2020 gestiegen. Fast ein Viertel aller Krankenstandstage ist auf Muskel- und Skeletterkrankungen zurückzuführen – und auch die psychischen Erkrankungen nehmen zu. Die AK Oberösterreich fordert daher vorbeugende Maßnahmen, um die Gesundheit der ArbeitnehmerInnen zu erhalten.
Fast ein Viertel aller Krankenstandstage sind auf eine Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen.
Arbeiterin mit Rückenschmerzen Fast ein Viertel aller Krankenstandstage sind auf eine Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen.

Die Zahl der Krankenstände ist im Vergleich zum Vorjahr, das stark von der Coronapandemie geprägt war, angestiegen. Die durchschnittliche Dauer eines Krankenstandes ist hingegen deutlich gesunken. Im Jahr 2021 waren Arbeitnehmer/-innen im Durchschnitt 13 Tage krankgemeldet, beinahe gleich lange wie 2020. Nur 4 Ursachen waren für mehr als zwei Drittel aller Krankenstandstage verantwortlich.

Krankenstände sind mehr geworden!
Im Jahr 2021 verzeichnete die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) mehr Krankmeldungen als im Jahr davor. Im Jahr 2020 waren es mehr als 745.000 Krankheitsfälle, im Jahr 2021 fast 850.000. Die Krankenstandstage sind hingegen in etwa auf demselben Niveau geblieben. Daraus lässt sich ableiten, dass die durchschnittliche Dauer eines Krankenstandes von 10,1 Tagen (2020) auf 8,9 Tage (2021) gesunken ist. Im Jahr 2019, also vor Corona, lag die durchschnittliche Dauer bei 8,7 Tagen.

Auffallend ist, dass laut den ÖGK-Zahlen nur 4 Ursachen für den größten Teil aller angefallenen Krankenstandstage im Jahr 2021 verantwortlich sind. Fast ein Viertel aller Krankenstandstage sind auf eine Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen, 19 Prozent hatten eine Verletzung oder Vergiftung als Ursache. Knapp 15 Prozent der Krankenstandstage sind auf Atemwegserkrankungen und 11 Prozent auf eine psychische Erkrankung zurückzuführen.


Arbeit darf nicht krank machen!
AK-Präsident Andreas Stangl dazu: „Wenn nur diese 4 Ursachen für einen so hohen Anteil an den Krankenstandstagen verantwortlich sind, dann braucht es wirksame und gezielte präventive Maßnahmen.“ Stangl warnt: „Es darf nicht um reine Zahlenkosmetik gehen, sondern Ziel muss es sein, krank machende Arbeitsbedingungen zu bekämpfen.“

Immer mehr psychisch krank
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind vor allem bei den psychischen Erkrankungen deutlich zu spüren. Im Jahr 2021 waren die Krankenstandstage aufgrund psychischer Erkrankungen höher als in den Jahren zuvor: Mehr als 823.000 Krankenstandstage entfielen auf eine psychische Erkrankung. Die bisherige Höchstzahl an Krankenstandstagen aufgrund einer psychischen Erkrankung lag bei 780.250 im Jahr 2019. Zudem ist die durchschnittliche Dauer eines Krankenstands aufgrund einer psychischen Erkrankung stark angestiegen.

Handeln und nicht wegschauen!
„Die Tendenz der Krankenstände aufgrund einer psychischen Erkrankung ist seit Jahren steigend. Es darf hier nicht einfach weiter zugesehen werden. Es braucht eine vernünftige psychische Versorgung für alle, die sie benötigen“, sagt AK-Präsident Stangl und fügt hinzu: „Die Arbeitgeber müssen ihrer Fürsorgepflicht gegenüber den Arbeitnehmern/-nnen nachkommen.“

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