Gesunde Arbeit

Prävention von Muskel- und Skeletterkrankungen bei Jugendlichen

Ein aktueller Kontroll- und Beratungsschwerpunkt der Arbeitsinspektion widmet sich der Prävention von Muskel- und Skeletterkrankungen bei Jugendlichen und jungen Beschäftigten. Sie sollen vor Überbelastungen besonders geschützt werden.
Jugendliche müssen vor Überbelastungen des Muskel- und Skelettapparates geschützt werden.
Automechaniker arbeitet an Auto auf Hebebühne Jugendliche müssen vor Überbelastungen des Muskel- und Skelettapparates geschützt werden.

Etwa 20 Prozent aller Krankenstandstage sind auf Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE) zurückzuführen. MSE sind Erkrankungen, die sich, abgesehen von akuten Verletzungen, erst ab einem gewissen Alter der Menschen zeigen. Wie auch bei anderen arbeitsbedingten Erkrankungen mit langer Latenzzeit kommt auch bei MSE der Prävention ein großer Stellenwert zu. Nicht nur deshalb, sondern weil auch eine stetige Zunahme von Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE) zu verzeichnen ist. Gleichzeitig stellt diese Zunahme ein Paradoxon dar, da sich die technischen und ergonomischen Arbeitsbedingungen laufend verbessert haben.

Ziele des Kontroll- und Beratungsschwerpunkts

  • Jugendliche Beschäftigte sollen vor Überbelastungen geschützt werden (mit Augenmerk auf die Evaluierung nach dem Kinder- und Jugendlichen-Beschäftigungsgesetz/KJBG), junge Beschäftigte sollen informiert und unterwiesen werden, um langfristige Gesundheitsschäden zu vermeiden.
  • Verbesserter Informationsstand bei ArbeitgeberInnen als auch bei Beschäftigten
  • Arbeitsplatzevaluierungen der Belastungen des Muskel- und Skelettapparates werden initiiert oder bestehende verbessert.

Da bei jugendlichen Beschäftigten die Überlastung im Vordergrund steht, stehen vor allem Arbeiten unter Zwangshaltungen, Arbeiten mit Haltearbeit und Heben und Tragen von Lasten im Fokus. Auf Branchen, bei denen erfahrungsgemäß ein höheres Risiko für MSE besteht, wurde ein besonderes Augenmerk gelegt.

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Arbeitsinspektion unterwegs

Aus der Praxis: Ergonomie auf Baustellen
Bei einer Baustellenbesichtigung fiel einem Arbeitsinspektor auf, dass ca. 100 Kilogramm schwere Rollen mit Bodenbelag per Hand vom Fahrzeug in die Obergeschoße des Gebäudes gebracht wurden, wo der Bodenbelag dann verlegt wurde. Die Gewichte der Rollen, die schwierige Handhabung und der Transport stellen eine übermäßige Belastung des Muskel- und Skelettapparates dar. Dem Arbeitgeber wurde im Zuge der Beratung durch den Arbeitsinspektor erklärt, worin die übermäßigen Belastungen bestehen und dass von ihm Maßnahmen zur Verringerung der Belastung gesetzt werden müssen.

Unter Mitwirkung des Arbeitsinspektors wurden die Transportarbeiten neu gestaltet. Nach der Anlieferung der Bodenbelagsrollen wurden diese vom Fahrzeug mit Transporthilfen nur mehr in das Erdgeschoß verbracht und dort für die einzelnen Räume sogleich zugeschnitten und den einzelnen Wohnungen zugeordnet. Sowohl die größeren wie auch kleinere Rollen werden nunmehr von zwei Arbeitnehmern getragen. Darüber hinaus wurde die Anlieferung zur Baustelle gestaffelt, sodass die zu hebenden Lasten auf mehrere Tage aufgeteilt wurden.

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