Gesunde Arbeit

Menschenwürdige Arbeit durchsetzen – auch bei Lieferketten!

Vor rund zehn Jahren kam es zum Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch, der mehr als 1.100 Todesopfer forderte. Grund dafür war die Nichteinhaltung von grundlegenden Sicherheitsstandards. Arbeitnehmer:innenrechte und menschenwürdige Arbeit müssen vorangetrieben werden, damit sich Ereignisse wie diese nicht wiederholen!
Menschenwürdige Arbeit braucht wirksame Regeln zum Schutz der Arbeitnehmer:innen – auch entlang der globalen Lieferketten.
Arbeiterin in einer Textilfabrik in Asien Menschenwürdige Arbeit braucht wirksame Regeln zum Schutz der Arbeitnehmer:innen – auch entlang der globalen Lieferketten.

Die Opfer waren Arbeiter:innen, die unter furchtbaren Arbeitsbedingungen Textilien produzierten – hauptsächlich für namhafte europäische Textilkonzerne. Angesiedelt sind solche Textilfabriken meistens im globalen Süden, wo häufig grundlegende Arbeitnehmer:innenrechte verletzt werden und die Missachtung von Sicherheits- und Gesundheitsstandards zu tragischen Arbeitsunfällen führt.

Unternehmen müssen ihre Verantwortung wahrnehmen
Mittlerweile agieren sehr viele europäische Unternehmen global: Sie haben ihre Produktion in Länder mit niedrigsten Lohnniveaus, Rohstoff- und Energiekosten sowie Sicherheits- und Umweltstandards ausgelagert. Ihre Produkte lassen sie häufig entlang von – vielgliedrigen, oft intransparenten – Zulieferketten herstellen. Die Folge ist, dass mittlerweile 60 Prozent des weltweiten Handels entlang dieser Zulieferketten stattfindet, wo in Betrieben des globalen Südens oder in Osteuropa Güter unseres täglichen Gebrauchs (wie z. B. Kleidung oder Autos) unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. In diesem Gefüge leiden die Arbeitnehmer:innen, die zu Billigstlöhnen und unter menschenunwürdigen Bedingungen Waren produzieren und diese in der Folge um die ganze Welt transportieren. Arbeitnehmer:innenrechte bleiben da völlig auf der Strecke.

Ein verbindliches Lieferkettengesetz muss her!
Um sicherzustellen, dass Arbeitnehmer:innenrechte sowohl im eigenen Unternehmen als auch bei den Zulieferern eingehalten werden, braucht es endlich das lang erwartete EU-Gesetz zu Sorgfaltspflichten entlang der Lieferketten. Ein einheitliches Vorgehen, das Menschenrechte wahrt und Unternehmen in die Pflicht nimmt! Konzerne müssen darauf achten, wo entlang ihrer Lieferkette Menschenrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung drohen. Bei Feststellung von Gefahren müssen diese bei einer unabhängigen Behörde gemeldet und wirksame Maßnahmen zur Abwendung ergriffen werden. Die Behörde kontrolliert, ob Unternehmen ihre Sorgfaltspflichten einhalten. Über ein derartiges EU-Lieferkettengesetz wird bereits seit Jahren verhandelt.

AK und ÖGB setzen sich für ein starkes EU-Lieferkettengesetz ein und fordern strenge, eindeutige Verpflichtungen, die Menschenrechte, Umwelt und Klima berücksichtigen. Muttergesellschaften sollen für Schäden entlang ihrer Lieferketten haften. Tarifverhandlungen durch Gewerkschaften müssen garantiert und Arbeitnehmer:innen muss ein echtes Mitspracherecht bei der Sorgfaltspflicht gegeben werden. Gemeinsam mit NGOs unterstützen AK und ÖGB die europaweite Kampagne für ein wirksames EU-Lieferkettengesetz „Gerechtigkeit geht alle an“ (Justice Is Everybody’s Business)!

Europaweite Kampagne „Gerechtigkeit geht alle an“

Newsletterauswahl

Newsletter

Geschlecht
Geschlecht:
Name

Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzerklärung zu.

Eine Initiative von ÖGB und ÖGB © Gesunde Arbeit 2022