Gesunde Arbeit

Hitzefrei – die neue App machtʼs möglich

Baustellen werden im Sommer zu echten Hitze-Hotspots. Auch wenn für ArbeitgeberInnen die Möglichkeit besteht, Hitzefrei zu gewähren, wird sie nur begrenzt genutzt. Die neue Hitze-App bietet nun für ArbeitnehmerInnen Informationen in Echtzeit.
Die neue Hitze-App informiert, ab wann der Richtwert von 32,5 °C erreicht ist und damit Hitzefrei möglich ist.
Hitze-App Die neue Hitze-App informiert, ab wann der Richtwert von 32,5 °C erreicht ist und damit Hitzefrei möglich ist.

Hitzefrei auf Baustellen, das geht seit einigen Jahren. Es braucht dazu nur die Information über die offizielle Temperatur und die Zustimmung der ArbeitgeberInnen. Werden 32,5 °C überschritten, kann aufgrund des Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetzes Hitzefrei gegeben werden. Hier setzt nun eine Digitalisierungsmaßnahme an, um den Schutz vor Hitze bei der Arbeit zu verbessern.

Hitze – eine massiv unterschätzte Gefahr
Die Klimakrise treibt die Temperaturen in bisher ungekannte Höhen. An Arbeitsplätzen im Freien wird das besonders spürbar. Etwa dort, wo es keinen Schatten gibt, Materialien die Sonne reflektieren oder wo keine Luftzirkulation stattfindet – beispielsweise in Baugruben oder Künetten. Temperaturen von 35 °C gehören in den Sommermonaten zum Alltag der BauarbeiterInnen. In der AK-Beratung wird zudem von Betroffenen immer öfter berichtet, dass auch die 40-°C-Marke an besonders exponierten Arbeitsplätzen überschritten wird. Neben der schweren körperlichen Arbeit belasten diese Temperaturen zusätzlich den Kreislauf und gefährden so die Gesundheit. Während akut Kollaps, Sonnenstich und Hitzschlag drohen, erhöht sich bei den sogenannten OutdoorworkerInnen auch das Risiko eines Arbeitsunfalls und langfristig auch das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Eine App für den digitalen Hitzeschutz
Um Hitzefrei laut den Schlechtwetterkriterien der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK) in Anspruch nehmen zu können, muss an der baustellenzugehörigen Messstelle der ZAMG die 32,5-°C-Grenze überschritten werden. Die neue Hitze-App der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH), welche vom Digitalisierungsfonds der AK finanziert und von GLOBAL 2000 entwickelt wurde, bringt die notwendigen Informationen jetzt in Echtzeit zu den Beschäftigten auf die Baustelle. Der zeitliche und organisatorische Aufwand des regelmäßigen Abfragens der Temperatur fällt nun weg. Mittels Push-Benachrichtigung am Smartphone wissen BauarbeiterInnen und Baustellenverantwortliche sofort Bescheid, wenn bei ihnen die Möglichkeit für Hitzefrei gegeben ist. Auf der Baustelle kann von den Verantwortlichen dann zeitnah die Entscheidung über Hitzefrei bzw. weitere Schutzmaßnahmen getroffen werden.

Beschäftigte vor Hitze schützen
ArbeitgeberInnen sind in der Pflicht und müssen die Belastung durch Hitze bewerten und Maßnahmen zum Schutz der ArbeitnehmerInnen setzen. Auch hier bietet die Hitze-App Hilfestellung in Form von Zusatzinformationen an. So werden etwa Vorwarnungen bei prognostizierten Hitzetagen, Infos und Tipps zu bereits erreichten Temperaturgrenzen und geeigneten Schutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Die Hitze-App ist kostenlos und in verschiedenen Sprachen downloadbar.

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