Gesunde Arbeit

Heiß-Zeit im Homeoffice

Die globale Erwärmung und die dadurch steigenden Temperaturen stellen eine große Herausforderung für die arbeitende Bevölkerung insbesondere in städtischen Gebieten dar, vor allem in Bezug auf die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden im Homeoffice.
Forscher:innen empfehlen maximal 25 Grad Celsius für sitzende Tätigkeiten im Homeoffice.
Hitze am Arbeitsplatz im Homeoffice Forscher:innen empfehlen maximal 25 Grad Celsius für sitzende Tätigkeiten im Homeoffice.

In den Sommermonaten ist der Klimawandel zweifellos das heißeste Nachhaltigkeitsthema. Er entwickelt sich langsam, ist komplex und wirkt sich regional unterschiedlich aus. Das stellt uns vor die dringenden Fragen, wie wir in unserer komplexen modernen Gesellschaft zeitnah und nachhaltig Anpassungen vornehmen können und welche Maßnahmen wirklich sinnvoll sind, denn „One size fits all“ gilt hier nicht. Unser Forschungsprojekt NORM (New Options for Resilient Measures for human health and well-being in the construction industry under climate change in Austria) untersuchte die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und das Wohlbefinden in Städten und entwickelte Lösungsansätze zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Konzentriert vorm Bildschirm Die Klimakrise bringt für das seit der Coronapandemie extrem beliebt gewordene Homeoffice besondere Herausforderungen mit sich. Die steigenden und anhaltend hohen Außentemperaturen in der warmen Jahreszeit führen meist zu raumklimatischen Veränderungen, die die Konzentrationsfähigkeit und die Produktivität der Arbeitnehmer:innen beeinträchtigen. In unserer Studie simulierten wir unter anderem das Innenraumklima unter Berücksichtigung der Umgebungsfaktoren, wie beispielsweise Temperatur, Luftbewegung und Luftfeuchtigkeit. Die optimale Wohlfühltemperatur für sitzende Tätigkeiten, wie sie vornehmlich bei Telearbeit stattfinden, liegt im Bereich von 19 bis 25 Grad Celsius. Höhere Temperaturen erschweren die Bedingungen für ein konzentriertes Arbeiten im Homeoffice.

Hitzeinseln in den Städten In städtischen Gebieten verstärken sich die Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Städte sind vom sogenannten „Hitzeinseleffekt“ betroffen, in denen die Temperaturen aufgrund der dichten Bebauung deutlich höher sind als in ländlichen Gebieten. Diese Hitzeinseln und die dadurch bedingte ausbleibende nächtliche Abkühlung der städtischen Lufttemperatur auf unter 20 Grad Celsius erhöhen das Risiko für Hitzestress und beeinträchtigen die Schlafqualität. Wie wir alle aus eigener Erfahrung wissen, arbeiten ausgeschlafene Menschen konzentrierter und produktiver.

Blaue und grüne Infrastruktur statt Grau in Grau Die steigenden Temperaturen in Städten erfordern mittel- und langfristig eine enge Verschränkung von unterschiedlichen städtebaulichen Maßnahmen. Dazu gehören Begrünung, Wasserflächen und Beschattung sowie angepasste städtische Infrastruktur und klimatisierte öffentliche Verkehrsmittel. Kurzfristig können Arbeitgeber:innen flexible Arbeitszeiten und Arbeitsorte anbieten, damit die Beschäftigten Hitzewellen individuell besser bewältigen können. Körperliche und geistige Schonung an heißen Tagen lässt uns an kühleren Tagen wieder voll durchstarten!

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