Vom Lachen und Weinen – mit Emotionen am Arbeitsplatz umgehen
VerkäuferInnen müssen immer lächeln. KellnerInnen müssen immer freundlich sein. Pflegekräfte müssen auf die Gefühle der zu Pflegenden einwirken. Egal ob im Handel, in der Gastronomie oder in der Pflege – von ArbeitnehmerInnen im Dienstleistungssektor wird heutzutage häufig verlangt, entweder ihre Emotionen zu unterdrücken oder Emotionen zu zeigen, die sie in diesem Moment nicht wirklich empfinden. Dabei wird oft vergessen, dass auch das Managen der eigenen Emotionen und die Arbeit mit den Gefühlen anderer Menschen Arbeit darstellen und damit Anstrengungen verbunden sind. Das Bewusstsein dafür fehlt vielfach leider noch.
Emotionale Dissonanz und ihre Folgen
Müssen ArbeitnehmerInnen über einen längeren Zeitraum ihre Gefühle am Arbeitsplatz unterdrücken oder gegenteilige Emotionen vorspielen („emotionale Dissonanz“), kann dies einerseits zu geringerer Arbeitszufriedenheit und verstärkten Kündigungsabsichten führen. Andererseits kann es auch zu emotionaler Erschöpfung, Depersonalisation, körperlichen Symptomen oder Burn-out kommen.
Gefühls- und Emotionsarbeit gestalten
Umso wichtiger ist es, dass ArbeitgeberInnen im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht Gefühls- und Emotionsarbeit im Betrieb gestalten. Das Einräumen von Pausen und Rückzugsmöglichkeiten ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung – und zwar nicht erst dann, wenn bereits Erschöpfung eintritt. Ein positives Betriebsklima trägt dazu bei, mit belastenden Situationen besser umgehen zu können. Weiters hilft ein vertrauensvoller und wertschätzender Umgang im Unternehmen, dabei spielen Führungskräfte eine zentrale Rolle. So können zum Beispiel „Gefühlsminuten“ in den ersten Minuten eines Meetings oder eine regelmäßige „Jammerstunde“ eingeführt werden. Gut gestaltete Arbeitsbedingungen sind für das Wohl der ArbeitnehmerInnen unabdingbar!
Mehr zum Thema „Vom Lachen und Weinen – Bühne Arbeitsplatz“ erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins Gesunde Arbeit, dem Fachmagazin von ÖGB und Bundesarbeitskammer zu Sicherheit und Gesundheit in der Arbeit.
Magazin Gesunde Arbeit, Ausgabe 4/2021: „Vom Lachen und Weinen – Bühne Arbeitsplatz“
- Gefühlswelt Arbeitswelt
- Interview mit Univ.-Prof. Dr. Jürgen Glaser: „Arbeiten mit Gefühl“
- Arbeitsgegenstand Mensch: Die Psyche als Arbeitsmittel
- Emotionen – die Triebfeder des Handelns
- Wenn alles zum Heulen ist!
- Emotionale Dissonanz: Was ist das?
- Tränen am Arbeitsplatz
- Emotionsarbeit in der Pflege
- Reportage: Immer lächeln!
Das Magazin Gesunde Arbeit erscheint viermal jährlich. Es kann unter www.gesundearbeit.at/magazin kostenlos heruntergeladen oder bestellt werden.