Gesunde Arbeit

Krankenhäuser brauchen dringend gesundheitsfördernde Maßnahmen

„Zfrieda schaffa im Krankahus“ – Ergebnisse der Mitarbeiter/innen-Befragung

Wie gesund sind Vorarlbergs Landeskrankenhäuser für ihre Bediensteten? Diese Frage stand im Zentrum einer Mitarbeiterbefragung, welche die AK Vorarlberg in Zusammenarbeit mit dem Zentralbetriebsrat von Professor Dr. Heinrich Geißler und der Uni Dresden durchführen ließ. Das Ergebnis zeigt: Gesundheitsfördernde Maßnahmen in den Landeskrankenhäusern sind dringend notwendig. Eines der Hauptprobleme ist nach wie vor die hohe Anzahl an Überstunden.

Zahlreiche wesentliche Verbesserungen wären für die Krankenhausbetriebsgesellschaft aber ohne Weiteres umsetzbar, da sie keinen finanziellen Aufwand nach sich ziehen: Wertschätzung, Einbeziehung der Bediensteten in Entscheidungen, Transparenz von Zukunftsplänen oder das Ernstnehmen der Beschäftigten über die Wirtschaftlichkeit hinaus. Das würde wesentlich zur Arbeitnehmerzufriedenheit und damit auch zur Gesundheit beitragen.

„Insgesamt 1.571 Personen haben sich an der Befragung beteiligt, somit sind über 40 Prozent der ausgesandten Fragebögen zurückgekommen, fast alle waren auswertbar und alle fünf Landeskrankenanstalten sind repräsentativ vertreten“, freut sich AK-Direktor Rainer Keckeis.

Knapp 400 Befragte haben bis zu eineinhalb Seiten lange persönliche Anmerkungen gemacht. Dabei wurde deutlich: Die Befragten erwarten sich von der KHBG Verständnis für ihre Anliegen und konkrete Handlungen. Denn seit der Befragung 2008 ist seitens der KHBG außer schönen Worten wenig geschehen. „Deshalb wird spätestens im Herbst die komplette Detailauswertung an die Betriebsräte und die KHBG übergeben“, so Keckeis.

Die Initiative habe man darum ergriffen, weil die AK erheben wollte, wie gesund die Krankenhäuser für ihre Bediensteten eigentlich sind. „Die Ergebnisse, die Professor Geißler und die Mitarbeiter an der Uni Dresden zutage gefördert haben, geben teilweise zu denken“, erklärt der AK-Direktor und fasst gleich wesentliche Punkte zusammen:
„Offensichtlich sind große gesundheitliche Belastungen für Pflegepersonal und Ärzte, aber auch für Bedienstete in Verwaltung, Küche und Technik.“ Daneben gebe es starke Ausstiegswünsche, viele Überstunden, Zeitdruck, Überlastung, fachfremde Verwaltungsaufwände, hohe Präsentismuswerte (Arbeit trotz Krankheit), fehlende Anerkennung der Leistungen sowie mangelnde Info und Beteiligung seitens der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) und der Politik. Ein weiteres Problem, das auf die Krankenhäuser zukommt: In zehn Jahren wird etwa die Hälfte des Personals über 50 Jahre alt sein. „Das wird die größte Herausforderung für die Personalentwicklung und die menschengerechte Arbeitsgestaltung werden“, ist Keckeis überzeugt.

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