Woran erkennt man eine gesunde Organisation?
Die Gesundheitssoziologen Bernhard Badura und Thomas Hehlmann haben ihre Vision von gesunder Arbeit in gesunden Organisationen entwickelt, die zehn Merkmale umfasst. Unternehmenskultur, Führung, Sozialkapital und Gesundheit sind die Kernelemente zur Entwicklung gesunder Betriebe. Badura hat von 2002 bis 2005 als wissenschaftlicher Leiter der Großen Expertenkommission „Betriebliche Gesundheitspolitik“ der Bertelsmann Stiftung und der Hans-Böckler-Stiftung hierfür wichtige Denkanstöße gegeben. Die Merkmale bauen auf Erkenntnissen der sozialepidemiologischen und organisationswissenschaftlichen Forschung auf und deren Zusammenhänge zwischen gesund und ungesund sind empirisch bestätigt.
Linke oder rechte Spalte?
Lesen Sie sich die einzelnen Merkmale in der Tabelle (siehe Grafik) durch. Überlegen Sie zu jedem Merkmal: Wo ordne ich das Unternehmen, in dem ich arbeite, eher ein? In der linken Spalte, also als eher „gesunde Organisation“, oder in der rechten Spalte als eher „ungesunde Organisation“? Umso mehr Merkmale Sie in der linken Spalte verorten, desto gesünder ist die Organisation einzuschätzen. Bei den Merkmalen, die Sie der rechten Spalte zugeordnet haben, besteht jedenfalls Handlungsbedarf.
Mit professioneller Unterstützung, beispielsweise von Arbeits- und OrganisationspsychologInnen, wird der Weg in eine „gesunde Organisation“ durch Etablierung eines systematischen, nachhaltig wirksamen betrieblichen Gesundheitsmanagements beschritten. Ergebnis sind gesunde und gute Arbeitsbedingungen für ArbeitnehmerInnen in gesunden Unternehmen. Frei nach Bertolt Brechts „Lob der Dialektik“ wird so aus einer Vision ein „Heute noch!“.
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