ArbeitnehmerInnenschutz: Zusammenarbeit im Burgenland und in Westungarn
Die Arbeitsmarktöffnung Richtung Ungarn ab 1. Mai 2011 und die Wirtschaftskrise haben einschneidende Veränderungen am Arbeitsmarkt im Burgenland bewirkt. Vom Arbeitsinspektorat Eisenstadt wurde deshalb gemeinsam mit der Land- und Forstinspektion Burgenland, der Verkehrsarbeitsinspektion, der AUVA und den Fachverwaltungsorganen für ArbeitnehmerInnenschutz und Arbeitswesen im Komitat Györ-Moson-Sopron, im Komitat Vas und im Komitat Zala erkannt, wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen dem Burgenland und Westungarn beim ArbeitnehmerInnenschutz ist.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die Unterstützung durch das Team des IGR (Projekt IGR – Zukunft im Grenzraum), das viele Impulse für eine gute Zusammenarbeit geliefert hat.
Diese Zusammenarbeit umfasst folgende Schwerpunkte:
- Aufbau eines Kooperationsnetzwerkes mit einem raschen und permanenten Informationstransfer
- Sicherstellung einer grenzüberschreitenden Betreuung von österreichischen und ungarischen ArbeitnehmerInnen
Bei den Arbeitsbesuchen wurden wichtige Themen besprochen, wie Zuständigkeiten der Arbeitsinspektionen auf österreichischer und ungarischer Ebene, die Unfallerhebungen in Ungarn/Österreich, die Einhaltung von Arbeitszeiten, die Mutterschutzbestimmungen, Informationen über die Arbeitsmarktöffnung (gesellschaftliche Entwicklungen, Lohnniveau, rechtliche Rahmenbedingungen in den Ländern), ein Vergleich der Bestimmungen des ArbeitnehmerInnenschutzes auf Baustellen in Ungarn und Österreich und vieles mehr.
Es entstand ein grenzüberschreitendes ArbeitnehmerInnenschutzprojekt, das vorbildlich ist. In Europa gibt es kein vergleichbares Projekt. Die sehr positiven Rückmeldungen an das Arbeitsinspektorat Eisenstadt zeigen, wie die Öffentlichkeit in dieser Grenzregion dieses Engagement des Arbeitsinspektorates als wichtig wahrnimmt.
Die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, unabhängig von der Herkunft, haben enorme Wichtigkeit und Aktualität und die zukünftigen grenzüberschreitenden Kooperationen werden den ArbeitnehmerInnenschutz in der Region Burgenland/Westungarn weiterentwickeln.
Rascher und permanenter Informations- und Wissenstransfer unter den Partnern ist dabei entscheidend. Höhepunkte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit waren Abschlusskonferenzen, die im Burgenland (Großwarasdorf) und Westungarn (Sarvar) stattgefunden haben. Dabei wurden die gemeinsamen Schwerpunkte präsentiert und in einer Fachkonferenz das grenzüberschreitende Thema „Psychische Fehlbelastungen“ diskutiert.