Europäische Unternehmensbefragung: Neue und aufkommende Risiken
Ein festgelegtes jährliches Budget für Maßnahmen und Ausrüstung wird im EU-Durchschnitt von 41 % der Betriebe bereitgestellt, hier ist Österreich Schlusslicht mit 23 %.
Eine regelmäßige Gefährdungsbeurteilung führen nur 56 % durch, EU-weit sind es 77 %. Als Grund für nicht regelmäßige Durchführung geben 18 % fehlendes nötiges Fachwissen an (EU 28 %). Nur ein Fünftel der österreichischen Unternehmen gibt Verwaltungsaufwand als größte Schwierigkeit im Umgang mit ANSch an (EU-Schnitt 29 %).
Sicherheitsvertrauenspersonen gibt es mit 67 % mehr als im EU-Schnitt (58 %). Beteiligung durch einen Arbeitsschutzausschuss erfolgt nur in 7 % der Unternehmen (EU-Schnitt 21 %). Fragen zum Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz werden in österreichischen Unternehmen nur zu 45 % gemeinsam von ArbeitnehmervertreterInnen und der Geschäftsleitung besprochen. In der EU sind es im Durchschnitt 59 %. Dafür ist die Mitwirkung von Beschäftigten bei der Gestaltung von Maßnahmen zur Vorbeugung von psychosozialen Risiken in Österreich mit 78 % stärker ausgeprägt als im EU-Schnitt mit 64 %.
Bei 58 % kommen ArbeitsmedizinerInnen zum Einsatz, weit unter EU-Schnitt (68 %). Dafür geben 44 % an, eine Fachkraft für ergonomische Gestaltung und Einrichtung der Arbeitsplätze (EU 33 %) einzusetzen. Routinemäßige Analysen krankheitsbedingter Fehlzeiten führen nur 35 % (EU-weit 51 %) durch.
Aufgabenrotation zur Reduzierung körperlicher Beanspruchung wählen nur 41 % als Maßnahme zur Vorbeugung von Problemen des Bewegungsapparats (EU 56 %). 74 % (EU 62 %) schulen Beschäftigte in „ordnungsgemäßer Handhabung und Einstellung der Arbeitsgeräte und Einrichtungsgegenstände“.
Beim Management psychosozialer Risiken mangelt es an Information bzw. geeigneten Vorbeugungsmaßnahmen, besonders hinsichtlich Verfahren für den Umgang mit Mobbing/Belästigung (32 % in Österreich im Vergleich zu 47 % EU-weit) und Bedrohung/Beleidigung/Angriffen (42 % zu 55 %). In der Hälfte der Betriebe gab es in den vergangenen drei Jahren als Maßnahme diesbezüglich ein vertrauliches Beratungsangebot für Beschäftigte (36 % EU-weit). In dem Zeitrahmen haben 77 % der Unternehmen Maßnahmen zur Verhütung psychosozialer Risiken ergriffen, in diesem Punkt ist Österreich führend.
Mit 70 % sehr hoch war der Anteil der Unternehmen, der eine Besichtigung durch die Arbeitsinspektion im Lauf der letzten drei Jahre angab (EU-weit 50 %).