Gesunde Arbeit

ÖGB und EGB: Besserer Schutz vor Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Krebserkrankungen notwendig

Vor dem Hintergrund des International Workers Memorial Day am 28. April fordern ÖGB und EGB, ArbeitnehmerInnen besser vor Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Krebserkrankungen zu schützen.

3.515 Menschen sind im Jahr 2012 bei gemeldeten Arbeitsunfällen in den EU-Ländern ums Leben gekommen. Seitdem hat die EU keine Zahlen mehr erhoben. 100.000 ArbeitnehmerInnen sterben jedes Jahr an arbeitsbedingten Krebserkrankungen. Die EU hat in den vergangenen Jahren sehr wenig getan, um den Schutz der ArbeitnehmerInnen vor arbeitsbedingten Verletzungen und Krankheiten zu verbessern. Dabei hat die medizinische Forschung zusätzliche Risiken festgestellt, die durch neue Technologien verursacht werden. „Die ArbeitnehmerInnen brauchen besseren Schutz“, sagt Esther Lynch, politische Sekretärin des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB/ETUC): „Neue Gesetze sind überfällig.“

„Der effizienteste und effektivste Weg, ArbeitnehmerInnen vor Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Krankheiten zu schützen, sind Gesetze, sowohl auf EU- als auch auf nationaler Ebene“, sagt Lynch. Der EGB fordert:

  • Verbindliche Grenzwerte für mindestens 50 krebserregende Substanzen (derzeit: fünf) noch heuer. 2020 ist zu spät!
  • Neue Regelungen betreffend
    • Nanopartikel,
    • psychosoziale Risiken wie Stress und Gewalt
    • Genick-, Rücken- und Ellbogenschmerzen.

In Österreich fast zehnmal mehr Tote durch arbeitsbedingten Krebs als durch Arbeitsunfälle
In einigen EU-Ländern gibt es auf nationaler Ebene deutlich strengere Grenzwerte, so zum Beispiel in Österreich. Trotzdem werden in einer ETUI-Studie für Österreich 1.820 Todesfälle pro Jahr aufgrund einer arbeitsbedingten Krebserkrankung geschätzt (2014). Zum Vergleich:
2014 sind in Österreich 192 Menschen infolge von Arbeits-und Arbeitswegunfällen verstorben. „Die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die aufgrund einer arbeitsbedingten Krebserkrankung ihr Leben lassen müssen, liegt demnach jedenfalls weitaus höher. Deshalb besteht auch in Österreich dringender Handlungsbedarf“, sagt ÖGB-Präsident Erich Foglar: “Außerdem würden EU-weit höhere Grenzwerte verhindern, dass sich einzelne Länder auf Kosten von Gesundheit und Leben der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen unfairen Wettbewerbsvorteil herausschlagen.“

Broschüre zu arbeitsbedingten Krebserkrankungen
Auf das alarmierende Ausmaß arbeitsbedingter Krebserkrankungen weist eine Studie des Europäischen Gewerkschaftsinstituts (ETUI) hin, verfasst vom renommierten finnischen Wissenschaftler Jukka Takala. Dazu ist eine Broschüre in deutscher Übersetzung verfügbar.

Europäischer Gewerkschaftsbund: www.etuc.org
Europäisches Gewerkschaftsinstitut: www.etui.org

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