Gesunde Arbeit

Die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten im Blick

Die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen spielen eine wichtige Rolle bei esarom, einem Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie in Rückersdorf, Niederösterreich. Ein Lokalaugenschein.
Betriebsbesuch bei der Firma esarom
Das Unternehmen esarom produziert Ingredienzien für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie.
Bild von Betriebsbesuch bei der Firma esarom Betriebsbesuch bei der Firma esarom
Betriebsgelände der Firma esarom von oben Das Unternehmen esarom produziert Ingredienzien für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie.

ArbeitnehmerInnenschutz beginnt beim Unternehmen esarom bereits bei der Planung neuer Betriebsanlagen. „Dementsprechend waren unsere MitarbeiterInnen schon bei der Planung des neuen Standortes in Rückersdorf eingebunden“, weiß Personalmanagerin Mag.a Susanne Weichselberger zu berichten.

Das Unternehmen produziert Ingredienzien für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie und hat in Niederösterreich zwei Standorte. Das Stammhaus befindet sich seit 1956 in Oberrohrbach und nachdem keine weiteren Flächen zum Ausbau mehr vorhanden waren, begann man 2005 Teile des Unternehmens in das sieben Kilometer entfernte Rückersdorf-Harmannsdorf zu verlegen.

An beiden Standorten zusammen sind 240 MitarbeiterInnen tätig, weltweit sind es rund 320. Die Produkte werden – bei einer Exportquote von über 80 Prozent – in mehr als 50 Länder geliefert. Diese internationale Ausrichtung schlägt sich auch in der Zusammensetzung der Belegschaft nieder.

Bei esarom Austria sind Menschen aus 22 verschiedenen Herkunftsländern tätig. „Das ist sehr wichtig, um den Geschmack der verschiedenen Regionen zu treffen", erzählt Mag.a Weichselberger.

ArbeitnehmerInnenschutz, die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, ist fest verankert im esarom-Alltag. „Dem Unternehmen war es wichtig, eine interne Sicherheitsfachkraft (SFK) zu haben, weil hier der Bezug zum täglichen Arbeitsumfeld und der Kontakt zu den ArbeitnehmerInnen intensiver ist“, berichtet uns SFK Alfred Guldan. „Dementsprechend arbeiten unser Arbeitsmediziner und ich laufend an der Evaluierung der Arbeitsplätze, wir erkennen Gefahren für die Sicherheit und Gesundheit unserer MitarbeiterInnen und entwickeln Maßnahmen, um sie zu eliminieren. Die jährliche Sicherheitsschulung für alle Beschäftigten ist fix, um so auch das Bewusstsein und die Achtsamkeit zu trainieren.“

Laut Arbeitsmediziner Dr. Grafenauer wird seit einigen Jahren auch auf psychische Belastungen im Unternehmen geschaut. Daraus ergeben sich wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung von Arbeitsplätzen – die praktische Umsetzung sieht man im Bau des neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums in Rückersdorf. Oft sind es nur Kleinigkeiten mit großer Wirkung.

Jeder kennt das: In die Arbeitswelt spielen auch eine Fülle an Themen hinein, die ihre Wurzel im Privaten haben. Als Beispiele nennt Mag.a Weichselberger finanzielle oder familiäre Sorgen: „Die Antwort unseres Unternehmens ist betriebliche Sozialberatung: Wir finanzieren Sprechstunden der Caritas direkt bei uns im Betrieb. Allen MitarbeiterInnen steht eine qualifizierte Beraterin persönlich oder telefonisch zur Verfügung. So können wir völlig anonym, rasch und unkompliziert helfen, der Kopf ist wieder frei für anderes.“


Und was läuft sonst noch rund um das Thema Gesundheit im Unternehmen esarom?
„Es gibt immer wieder Aktionen, die zum Teil auch eigenständig von unseren MitarbeiterInnen geplant und organisiert werden. Das sind z. B. eine firmeninterne Radsportgruppe, eine Pilatesgruppe, Wirbelsäulengymnastik etc.“, erzählt Mag.a Weichselberger. „esarom ist auch gerne immer wieder bei öffentlichen Sportveranstaltungen dabei, wie Wien Energie Business Run, Rote Nasen Lauf, Wings For Life Run oder Drachenbootrennen. Die Initiative kommt auch da von den Mitarbeitern, wir übernehmen gerne die Startgebühren und steuern etwas bei zum gemütlichen Ausklang nach dem Sportevent.“

Im Zuge der Aktion „Wellbeing at Work“ gab’s die Möglichkeit, direkt im Unternehmen Stunden bei einem Masseur und einer Physiotherapeutin zu buchen – 50 Prozent der Kosten (gedeckelt) übernahm das Unternehmen. Ein Angebot, das sehr gut angekommen ist – preisgünstig und auch zeitsparend, weil kein Anfahrtsweg notwendig war.

Standard sind bei esarom die jährliche Grippeschutz- und die Zeckenschutzimpfung und die Auffrischungskurse für ErsthelferInnen.

Dem viel zitierten Fachkräftemangel begegnet esarom, indem das Unternehmen selbst ausbildet. „Lebensmitteltechniker gibt es am Arbeitsmarkt zu wenige, deshalb hat für uns Lehrlingsausbildung auf höchstem Niveau einen besonderen Stellenwert. esarom war österreichweit eines der ersten Unternehmen, das den Lehrberuf des Lebensmitteltechnikers angeboten hat. Ein Lehrling der ersten Stunde ist heute Mitglied der Prüfungskommission – das macht schon Freude“, sagt Mag.a Weichselberger sichtbar stolz.
Die Einstellung, dass ältere ArbeitnehmerInnen nicht mehr so leistungsfähig sind wie in jungen Jahren, teilt man bei esarom ganz und gar nicht. „Erst kürzlich hat ein jung gebliebener, über 60-Jähriger bei uns begonnen. Die fachliche, aber auch die Lebenserfahrung und die soziale Kompetenz der älteren Generation schätzen wir sehr. Jung und Alt in einem Team – davon profitieren alle“, so Mag.a Weichselberger.

Das Thema Essen und Trinken beschäftigt die esarom-Mitarbeiter beruflich, und dass sie dabei nicht auf sich selbst vergessen, dafür sorgt das Management: Zum Mittagessen in der Kantine gibt’s einen finanziellen Zuschuss, Mineralwasser gibt’s kostenlos, Bio-Obst zur freien Entnahme. Jetzt im Herbst startet esarom Mystery Lunch: Einmal im Monat treffen sich je ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin aus Oberrohrbach und aus Rückersdorf zu einem gemeinsamen Mittagessen beim Dorfwirtn. Das „Mysteriöse“ daran: Die beiden wissen nicht, mit welchem Kollegen/welcher Kollegin sie den Tisch teilen werden. Die Idee dahinter: die Verbindung zwischen den Standorten stärken, die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Arbeitsbereichen fördern. Beim Essen kommen bekanntlich die Leut zusammen – und wer sich besser kennt, kann auch besser miteinander!

Im Unternehmen werden rund 60 verschiedene Teilzeitvarianten gelebt. „Das ist uns sehr wichtig – flexible Arbeitszeitmodelle erleichtern es, Beruf und Familie gut zu koordinieren – das spielt nicht nur für junge Mütter eine große Rolle“, sind sich die UnternehmensvertreterInnen einig.

Dass sich dieser Einsatz für die Menschen im Unternehmen lohnt, zeigt die Auszeichnung zum Top-Arbeitgeber Österreichs, eine Auszeichnung, die das Wirtschaftsmagazin „Trend“ vergibt. „2017 belegten wir den 8. Rang in der Kategorie Lebensmittel- und Getränkeindustrie. 2018 katapultierten uns die guten Bewertungen unserer MitarbeiterInnen vor auf Platz 2“, freut sich Mag.a Weichselberger.

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