Neue Anforderungen für Sicherheitsschuhe
Sicherheitsschuhe müssen einer Reihe von Kriterien entsprechen, um die Träger:innen vor Verletzungen zu bewahren. Die konkreten Anforderungen an Sicherheitsschuhe werden in der EN ISO 20345 festgelegt. Eine Aktualisierung dieser Norm trat Ende März 2023 in Kraft, wodurch die nun neu in den Handel kommenden Produkte eine entsprechende Zertifizierung benötigen. Modelle mit gültigem Zertifikat müssen erst nach dessen Ablauf gemäß der neuen Norm zertifiziert sein. Diese Neuerung bietet die Gelegenheit, das Thema Fußschutz im Betrieb wieder einmal genauer unter die Lupe zu nehmen – speziell im Hinblick auf den immer noch kaum bekannten Berufsschuh.
Die Neuerungen im Anforderungsprofil Bei neuen Sicherheitsschuhen sind einige Änderungen zu beachten. Die bisher in der österreichischen Norm (ÖNORM Z 1259) enthaltenen orthopädischen Sicherheits- und Berufsschuhe wurden inhaltlich großteils in die internationale Norm integriert. Weiters gab es Änderungen bei der Durchtrittsicherheit und der Rutschhemmung. Die bisher festgeschriebene „Durchtrittsicherheit“ wurde durch den Begriff „Widerstand gegen Durchstich“ ersetzt. Damit soll klargestellt werden, dass die Sicherheitsschuhe keine komplette Sicherheit gegen Durchtritt besitzen. Bei nichtmetallischen Einlagen gibt es statt bisher nur einer zukünftig zwei Prüfkriterien mit unterschiedlichen Anforderungen (zusätzlich: dünnerer Prüfnagel). Bei der Rutschhemmung wird nur mehr eine einzelne Basisprüfung gefordert und das Kürzel „SR“ (Slip Resistant) am Schuh weist auf eine geprüfte Zusatzanforderung hin. Bezüglich der Rutschhemmung bedeutet das eine deutliche Verbesserung der Sicherheit.
Eine neue Chance für den Berufsschuh Die Änderungen in der überarbeiteten Norm sind ein guter Anlass, um bei der Aktualisierung der Arbeitsplatzevaluierung nochmals auf die konkreten Anforderungen zu blicken und die Unterschiede zwischen Sicherheitsschuhen und Berufsschuhen genau zu betrachten. Das Anforderungsprofil von Berufsschuhen gibt die ÖNORM EN ISO 20347 vor. Auf jeden Fall verfügen sie über eine rutschhemmende Sohle. Gerade das Ausrutschen ist eine besonders oft vorliegende Gefahr, die an vielen Arbeitsplätzen existiert. Dort, wo aufgrund von regelmäßiger Nässe oder Verunreinigungen am Boden die Gefahr des Ausgleitens besteht, müssen Schutzmaßnahmen gesetzt werden. Kann hier keine technische Lösung (rutschhemmender Bodenbelag) umgesetzt werden, muss persönliche Schutzausrüstung (PSA) eingesetzt werden. Oft werden an Arbeitsplätzen, wo ausschließlich diese Anforderung an den Fußschutz gestellt wird, Sicherheitsschuhe getragen oder es wird einfach „(rutsch)festes Schuhwerk“ gefordert. Diese Lücke können Berufsschuhe passgenau füllen.