Gesunde Arbeit

EU-Kampagne für „Gesunde Arbeitsplätze“ geht in ihr zweites Jahr

Dauerstress im Job stoppen

Die 2014 gestartete Aufklärungskampagne unterstützt ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen beim gemeinsamen Stress-Management.

Stress am Arbeitsplatz ist das zweithäufigste arbeitsbedingte Gesundheitsproblem in Europa. Lange Krankenstände, Invaliditätspensionen und Fehltage sind die Folgen. Darunter leiden Mensch und Wirtschaft. Das Sozialministerium kämpft als Partner der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz dagegen an.

Arbeitsbedingter Stress ist ein Tabu-Thema
„Stress am Arbeitsplatz zu managen, ist bewerkstelligbar, Sie müssen nur beginnen!“ – diesen Appell gibt Sozialminister Hundstorfer an Österreichs UnternehmerInnen anlässlich der EU-Kampagne aus. Eine Enttabuisierung des Themas tut dringend not: „Obwohl arbeitsbedingter Stress immer weiter verbreitet ist und zu immer höheren Kosten führt, mangelt es immer noch an Verständnis für die Problematik und das Thema bleibt weiterhin sensibel“, so Dr.in Christa Sedlatschek, Direktorin der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA). Studien der EU zeigen: 40 % der ArbeitgeberInnen erachten das Management von psychosozialen Risiken als schwierig. Die Folge: rund vier von zehn ArbeitnehmerInnen sind der Ansicht, dass Stress an ihrem Arbeitsplatz nicht gut gehandhabt wird.

 „Ziel der Kampagne ist es, zu zeigen, dass mit psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz genauso systematisch umgegangen werden kann, wie mit anderen Risiken im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Im ersten Kampagnenjahr wurde durch Bewusstseinsbildung und Vernetzung bereits viel erreicht. Wir werden uns aber erst zufrieden geben, wenn alle Betriebe ihre Hausaufgaben im Bereich des ArbeitnehmerInnenschutzes erledigt haben“, erklärt Mag.a Martina Häckel-Bucher vom Sozialministerium, die die Kampagne in Österreich umsetzt.


Sozialministerium und Arbeitsinspektorat unterstützen beim Stress-Management am Arbeitsplatz
Unternehmen und Einzelpersonen finden auf der Kampagnenwebsite www.healthy-workplaces.eu zahlreiche Tipps und praktische Werkzeuge. „Der erste Schritt zu gesunden Arbeitsplätzen ist jedenfalls eine Arbeitsplatzevaluierung“, so Häckel-Bucher. Diese muss neben körperlichen Gefahren auch arbeitsbedingte psychische Belastungen berücksichtigen, wie durch eine Novelle des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes im Jänner 2013 klar geregelt wurde.

„Wir lassen die Unternehmen bei der Durchführung dieser gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahme nicht alleine: Die Arbeitsinspektorate des Sozialministeriums stehen ArbeitgeberInnen wie ArbeitnehmerInnen als Partner für alle praktischen Fragen zur Durchführung zur Verfügung“, so Häckel-Bucher weiter. Umfassende Informationen bietet die Website der Arbeitsinspektion www.arbeitsinspektion.gv.at.

Wichtig zu wissen: Bei der Beurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz geht es in keiner Weise darum, individuelle Schwächen einzelner ArbeitnehmerInnen aufzudecken. Vielmehr sollen gemeinsam kollektive und relevante Störfaktoren am Arbeitsplatz – von Lärm über störende Telefonanrufe bis hin zu unklaren Arbeitsanweisungen – aufgedeckt werden.


EU-Kampagne 2014/2015
Seit 2000 führt die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) mit Sitz in Bilbao zweijährige Kampagnen zum Thema Arbeitssicherheit durch. Fokus der aktuellen Kampagne, die seit April 2014 läuft, sind psychische Belastungen und psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz. Die Kampagne ist die weltweit größte im Bereich ArbeitnehmerInnenschutz - alle 28 EU-Länder sowie alle EFTA-, Beitritts- und Kandidatenländer setzen Aktivitäten, um das Thema Stress am Arbeitsplatz ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu holen.

2014 wurden in ganz Österreich im Rahmen der Kampagne zahlreiche Maßnahmen gesetzt. U.a. lud das Sozialministerium Österreichische Unternehmen, ArbeitnehmervertreterInnen, Sozialpartner und ExpertInnen zum Kompetenzaustausch bei Veranstaltungen in Wien und den Bundesländern ein. Auch Filmvorführungen und Fotoausstellungen standen am Programm. 12 österreichische Unternehmen beteiligen sich außerdem am „Europäischen Wettbewerb für gute praktische Lösungen“, dessen Gewinner im April 2015 in Riga, Lettland, prämiert werden.

Alle Informationen zur Kampagne:
„Gesunde Arbeitsplätze 2014-2015 - den Stress managen“

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