Gesunde Arbeit

Salzburg: Hohe Arbeitsintensität, starke Arbeitsbelastungen

Die Arbeitsbelastungen sind in Salzburg – wie in Österreich – stark gestiegen, der Arbeitsalltag der Salzburger Beschäftigten ist geprägt von hoher Arbeitsintensität. Viele sorgen sich, ob sie ihren derzeitigen Job bis zur Pension durchhalten können. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Salzburger Arbeitsklima Index der AK Salzburg.
Die Arbeitsbelastungen der Salzburger ArbeitnehmerInnen sind stark gestiegen. Um die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten, müssen diese Belastungen reduziert werden.
Infografik Die Arbeitsbelastungen der Salzburger ArbeitnehmerInnen sind stark gestiegen. Um die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten, müssen diese Belastungen reduziert werden.

Die aktuellen Daten des Arbeitsklima Index 2020 verweisen auf eine hohe Arbeitsintensität der Salzburger Beschäftigten. Ca. 60 Prozent der Salzburger Beschäftigten arbeiten unter den Bedingungen hoher Reizintensität, dauerhaften Multitaskings und pausenlos erforderlicher Konzentration. Jede/r Zweite berichtet von häufig wechselnden Anforderungen. Und knapp jede/r Dritte berichtet von dauerndem Arbeitsdruck. Über 30 Prozent der Beschäftigten können sich (eher) nicht ihrer Arbeit widmen, weil sie ständig unterbrochen werden. Wartezeiten und Leerläufe sind für 27 Prozent der Beschäftigten ein zentrales Thema.

Die durch die Digitalisierung sich rapide verändernden Anforderungen an Beschäftigte werden vermehrt belastend wahrgenommen. Der Trend steigender psychischer Belastungen wird fortgesetzt.


Arbeitsdruck steigt
Bei einem genaueren Blick zeigt sich, dass es vor allem der (hohe, gegenüber 2019 abermals gestiegene) Zeit- und Arbeitsdruck ist, der den Salzburger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu schaffen macht. Knapp jede/r Dritte fühlt sich (sehr) durch Zeitdruck am Arbeitsplatz belastet. Gegenüber 2019 (18,2 Prozent) hat sich damit die Anzahl fast verdoppelt.

Weiters stimmen 20 Prozent (2019: 15 Prozent) der Salzburger Beschäftigten der Aussage zu, dass sie „dauernd unter Arbeitsdruck arbeiten und keine Zeit zu verschnaufen haben“. Hier zeigt sich 2020 ein Anstieg von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Über 19 Prozent der Salzburger Beschäftigten geben an, eine psychisch aufreibende und belastende Arbeit zu haben. 2019 waren es noch knapp 14 Prozent (Anstieg von 36 Prozent).


Fokus auf bessere Arbeitsbedingungen
Geht es nach den Bedürfnissen der ArbeitnehmerInnen, ist klar, welche Maßnahmen es braucht, um dieser Entwicklung entgegenzusteuern und bis zur Pension arbeiten zu können: Neben höheren Einkommen sind es kürzere Arbeitszeiten, eine Verringerung der Stressfaktoren, also weniger psychische Belastung, und gesundheitsfördernde Maßnahmen, um die Belastungen zu reduzieren.
Ersichtlich wird, dass es nachhaltiger Veränderungen in der Arbeitswelt bedarf, um die bestehenden Arbeitsbelastungen zu reduzieren und die Gesundheit der Beschäftigten erhalten zu können. Es braucht eine gerechte Verteilung von Arbeit und Einkommen sowie eine Entschleunigung des Arbeitsprozesses. Grundvoraussetzung dafür ist eine deutliche Arbeitszeitverkürzung, weil sie Arbeits- und Zeitdruck herausnimmt und ermöglicht, die Arbeit auf mehr Köpfe zu verteilen.

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