Frauen in der Arbeitswelt sind vielfach anderen Gefahren und Belastungen ausgesetzt als Männer. Häufig werden diese spezifischen Belastungen von Frauen jedoch gar nicht gesehen – mit Auswirkungen auf ArbeitnehmerInnenschutz und Prävention.
Die Hitzebelastung am Arbeitsplatz aufgrund des Klimawandels steigt. Aber nicht nur (männliche) Bauarbeiter sind davon betroffen, sondern auch Frauen in prekären Arbeitsverhältnissen, etwa im Gesundheitsbereich.
Am Welttag der Frauengesundheit verweist Schumann auf die zusätzliche Gefahr, bei längeren Krankenständen auch noch gekündigt zu werden: Eine jüngste Information der Wirtschaftskammer bestätigt die Befürchtung, dass in einigen Fällen Frauen etwa mit Brustkrebs nicht mit dem Mitgefühl ihrer Arbeitgeber rechnen können.
Es ist erschütternd, wie oft Frauen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Das zeigt auch der aktuelle Fall einer Stewardess, die vom Chef sexuell belästigt wurde. Die AK hilft der jungen Frau jetzt Schadenersatz einzuklagen.
„Für Gewalt gegen Frauen darf es null Toleranz geben, das gilt auch für das Arbeitsleben. Wir wollen betroffene Frauen ermutigen, nicht zu schweigen, aufzustehen und gemeinsam mit uns eine Lösung zu finden“, sagt Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende.
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz betrifft 26,59 % aller Frauen zwischen 18 und 74 Jahren, die bereits mindestens einmal berufstätig waren. Somit hat jede vierte Frau sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zumindest einmal erlebt. Das sind 736.613 Frauen in Österreich!
27 Prozent der Frauen sagen laut Statistik Austria, sie haben sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt. Sicherheit am Arbeitsplatz heißt auch Schutz vor sexueller Belästigung.
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz kennt viele unterschiedliche Formen und ist weit verbreitet. Die Folgen für die psychische Gesundheit und auf die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz sind gravierend. Aber es gibt Hilfe.
Auch heute sind in einigen Betrieben und ganzen Branchen viele Tätigkeiten noch nach überholten Geschlechterrollen sortiert. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von unterstellten Stärken – etwa der angeblichen weiblichen Stärke für filigrane Aufgaben – bis hin zu veralteten Rollenvorstellungen. Monotone Arbeit für Frauen ist oft die Folge.
Das Handbuch „Betriebliche Frauengesundheitsförderung“ informiert fundiert und praxisnah darüber, wie Betriebe frauensensible Arbeitsbedingungen schaffen und damit die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen nachhaltig fördern können.
Immer mehr Betriebe setzen auf betriebliche Gesundheitsförderung. Da sich jedoch die Lebens- und Arbeitsbedingungen von berufstätigen Frauen und Männern unterscheiden, ist es notwendig, neue BGF-Ansätze und -Methoden anzuwenden.
Gleichberechtigung, Frauengesundheit, Geschlechterrollen, Ungleichbehandlung – Schlagworte rund um das Frauenleben sind gleichzeitig en vogue und doch ein Dauerbrenner. Aber es geht um Gesundheit!
Reinigungskräfte arbeiten oft morgens und abends, ihre Arbeitstage sind zeitlich zerrissen und sie haben mehrfache Anfahrtswege. Diese Arbeitszeiten beeinträchtigen Lebensqualität und Wohlbefinden der Beschäftigten – und betreffen insbesondere Frauen. Doch Veränderungen in Richtung Tagreinigung sind möglich.
In Österreich genießen (werdende) Mütter und Väter besondere Rechte am Arbeitsplatz. Diese Rechte sollen die Eltern sowohl finanziell als auch arbeitsrechtlich im Rahmen der Kinderbetreuung absichern.
Gelebter Arbeitnehmer*innenschutz beginnt beim Autohaus Wiesinger bei der regelmäßigen Unterweisung, geht über die Inanspruchnahme von AK-Dienstleistungen und reicht bis zur konsequenten Nutzung mechanischer Hebehilfen. Überdies setzt das Unternehmen auf profunde Ausbildung von Kraftfahrzeugtechniker*innen.
Der Arbeitsklima Index sinkt von 2019 auf 2020 um 2 Punkte und liegt damit bei 69 Indexpunkten. Frauen (70 IP) weisen einen leicht höheren Arbeitsklima Index auf als Männer (69 IP). Psychische Belastungen und Zeitdruck nehmen zu.
Jährlich erhalten rund 5.000 Frauen die erschütternde Diagnose Brustkrebs. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Dänemark wird er als Berufskrankheit anerkannt – nicht jedoch in Österreich!
Ein anzüglicher Witz, unerwünschte Berührungen, Beurteilungen des Aussehens oder körperliche Übergriffe – für viele Frauen ist dies im Arbeitsumfeld Realität. Was genau ist sexuelle Belästigung (am Arbeitsplatz) und was kann dagegen unternommen werden?
In Österreich kommen persönliche Schutzausrüstungen (PSA) millionenfach zum Einsatz – aber sind die Bedürfnisse von Frauen dabei ausreichend berücksichtigt? Dazu gibt es leider erst wenige Daten.
Im Zuge der Arbeit auftretende Belastungen und Gefahren unterscheiden sich bei Frauen oft von jenen der Männer. Häufig werden diese spezifischen Belastungen von Frauen jedoch gar nicht gesehen. Bis im ArbeitnehmerInnenschutz Geschlechtergerechtigkeit erreicht wird, ist noch ein langer Weg zu gehen.
Arbeit, die Frauen verrichten, wird häufig noch als weniger gefährlich angesehen als Arbeit, die Männer verrichten. Tätigkeiten von Frauen sind seltener mit akuten Gefahren wie einem schweren Arbeitsunfall assoziiert, häufiger dagegen mit Belastungen, deren Folgen sich erst nach längerer Zeit zeigen können.
Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende, beleuchtet im Gespräch mit der „Gesunden Arbeit“ Aspekte von Frauengesundheit und Arbeitnehmerinnenschutz.
Frauen in der Arbeitswelt sind vielfach anderen Gefahren und Belastungen ausgesetzt als Männer. Häufig werden diese spezifischen Belastungen von Frauen jedoch gar nicht gesehen – mit Auswirkungen auf ArbeitnehmerInnenschutz und Prävention.
Eine neue Studie zeigt ausgeprägte soziale Unterschiede im wahrgenommenen Corona-Infektionsrisiko bei der Arbeit, insbesondere zum Nachteil von Frauen und MigrantInnen.
In Dänemark ist Brustkrebs unter bestimmten Voraussetzungen als Berufskrankheit anerkannt. Nicht aber in Österreich. Die dänische Gewerkschafterin Nina Hedegaard dazu im Gespräch mit der „Gesunden Arbeit“.
„Alle Frauen müssen besser vor Gewalt geschützt werden“, sagt Elisabeth Vondrasek, stellvertretende vida-Vorsitzende und Vorsitzende der vida-Frauen, und fordert die „Schaffung zusätzlicher niederschwelliger und einfacher Beratungsangebote.“
Von 4. bis 5. Dezember 2018 fand in Brüssel die ETUI-Konferenz Frauen, Arbeit und Krebs statt. Die Veranstaltung widmete sich der Prävention arbeitsbedingter Krebserkrankungen bei Frauen.
Frauen, die regelmäßig in der Nacht arbeiten, haben ein drastisch erhöhtes Haut-, Brust- und Magenkrebsrisiko. Frauenspezifische Aspekte beim ArbeitnehmerInnenschutz müssen daher stärker in den Vordergrund rücken, denn noch immer orientiert sich dieser stark an den „männlichen“ Belastungen der Arbeitswelt.
Bei der Auseinandersetzung mit arbeitsbedingten Krebserkrankungen wird die spezielle Betroffenheit von Frauen zu wenig beachtet. Was sind nun die Ursachen?
Wenn es um schwere körperliche Tätigkeiten wie Heben und Tragen geht, ist besonders auf die Eignung der ArbeitnehmerInnen zu achten. Diese können sehr unterschiedlich sein: Wichtige Kriterien stellen Geschlecht, Konstitution und Alter dar. Eine fachgerechte Evaluierung nimmt Rücksicht darauf.
Der männliche Vollzeitbeschäftigte gilt im ArbeitnehmerInnenschutz als Norm. Männer und Frauen erleben jedoch andere Belastungen in der Arbeit, die sich unterschiedlich auswirken. Dies muss sich künftig in der Arbeitsplatzevaluierung niederschlagen.
Nicht nur in Großkonzernen werden die Belegschaften zunehmend bunter. Diese Vielfalt bietet Chancen, erfordert aber auch Achtsamkeit, um allen Gruppen sicheres und gesundes Arbeiten zu ermöglichen.
Männer stehen oft auf der Leiter und reinigen in der Höhe. Frauen leeren im Büro die Papierkörbe aus. Sie verletzen sich dabei wesentlich häufiger durch spitze Gegenstände als die Männer auf der Leiter. Nur ein genauer Blick auf die einzelnen Tätigkeiten z. B. in der Reinigung legt die unterschiedlichen Belastungen zwischen Männern und Frauen offen.
Mit dem Nationalen Aktionsplan für Frauengesundheit soll das Thema Frauengesundheit ins Zentrum rücken. Ziel ist es, alle AkteurInnen im Gesundheitswesen für genderspezifische Aspekte in Prävention und Gesundheitsversorgung zu sensibilisieren, Forderungen zu erarbeiten, zu bündeln und umzusetzen.
"Neue Risiken und Trends bezüglich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes von Frauen bei der Arbeit" stehen im Mittelpunkt der Zusammenfassung eines Berichtes der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA).