Auf dem Wunschzettel der Beschäftigten stehen störungsfreie Urlaubstage an erster Stelle – doch was, wenn statt Weihnachtsglocken die Diensthandys klingeln?
Nachtschichten, 12-Stunden-Dienste, unzufriedene PatientInnen und Angehörige, Dauerstress wegen ständig steigender Personalknappheit, Erschöpfung, Demotivation, Jobwechsel: Ist diese Kaskade tatsächlich unvermeidbar? Ein Lokalaugenschein im Lorenz-Böhler-Spital.
Der Arbeitsklima Index zeigt deutlich: Vollzeitbeschäftigte arbeiten im Durchschnitt zwei Stunden mehr pro Woche als vereinbart. Bei Teilzeitbeschäftigten stimmen die vereinbarten und gewünschten Stunden überein – tatsächlich wird aber auch hier zwei Stunden mehr pro Woche gearbeitet als gewünscht beziehungsweise vereinbart.
Die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen spielen eine wichtige Rolle bei esarom, einem Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie in Rückersdorf, Niederösterreich. Ein Lokalaugenschein.
Eine Befragung der MitarbeiterInnen der Salzburger Landeskliniken zeigt: 2 von 3 MitarbeiterInnen klagen über Zeitdruck und Stress. Und 60 Prozent der Befragten waren schon von verbaler, 15 Prozent von körperlicher Gewalt betroffen.
Arbeitsbedingte Erkrankungen und Verletzungen kosten die Europäische Union 3,3 % ihres BIP (ILO 2017). Das entspricht 476 Mrd. EUR jährlich. Warn- und Beobachtungskonzepte für die Identifizierung arbeitsbedingter Erkrankungen könnten helfen, diesen Betrag einzusparen.
Gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in gesunden Unternehmen – das ist das Ziel der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Eine der Maßnahmen, die bei anschließender Umsetzung zu mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz führt, ist die aktive Pausengestaltung.
Fast die Hälfte der österreichischen Beschäftigten muss zumindest manchmal bis zu 12 Stunden pro Tag arbeiten. Das verlängert ihre wöchentliche Arbeitszeit, erschwert die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und verursacht vermehrten Zeitstress.
Die Anforderungen an ArbeitnehmerInnen sind stark gestiegen: Es gilt flexibel, empathisch, kreativ und kompatibel zu sein „und das neuerdings für 12 Stunden am Tag und 60 Stunden in der Woche“, sagt Wolfgang Panhölzl, Leiter der Abteilung Sozialversicherung in der AK Wien. Das bringt enorme Belastungen für die psychische Gesundheit.
Die Europäische Kosmetikverordnung scheint Schönheits-ProfessionistInnen zu ignorieren. Sie konzentriert sich auf den Schutz von VerbraucherInnen und Labortieren. Und ArbeitnehmerInnen? Sie sind in der Arbeit auf die Verwendung der Produkte angewiesen. In Bezug auf ihre Sicherheit und Gesundheit sind die vorgesehenen Maßnahmen reine Kosmetik.