Gesunde Arbeit

Europas Plan gegen den Krebs: Europäisches Register der Ungleichheiten bei der Krebsbekämpfung – Länderprofile

Anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar stellten die Kommission und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die ersten Länderprofile Krebs im Rahmen des Europäischen Registers der Ungleichheiten bei der Krebsbekämpfung für die EU-Mitgliedstaaten, Norwegen und Island vor.
Mit 26 % aller Todesfälle ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in der EU
Arztgespräch Mit 26 % aller Todesfälle ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in der EU
Die Profile zeigen, dass die EU-Länder 2018 einen immensen Betrag – fast 170 Mrd. EUR – für die Versorgung von Krebskranken ausgegeben haben. Eine weitere wichtige Feststellung ist, dass Lungenkrebs die Krebsart ist, die nach wie vor mit Abstand am häufigsten zum Tod führt. Darüber hinaus gibt es große Ungleichheiten bei der Krebssterblichkeit zwischen den und innerhalb der EU-Mitgliedstaaten. Dies lässt sich zum Teil durch die unterschiedliche Exposition gegenüber Krebsrisikofaktoren erklären.
 
Die Profile wurden auf einer hochrangigen Konferenz im Rahmen von Europas Plan gegen den Krebs veröffentlicht: „Konferenz zum Thema Krebs – Gerechtigkeit, Exzellenz und Innovation: moderne Krebsbehandlung für alle“, die gemeinsam von der Kommission und dem schwedischen Ratsvorsitz der Europäischen Union organisiert wurde.
 
Höhere Präventionsausgaben nötig
Weitere wichtige Erkenntnisse der Profile:
  • Mit 26 % aller Todesfälle ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in der EU.
  • Bei der Krebssterblichkeit gibt es große geschlechterspezifische Unterschiede.
  • Es bestehen große sozioökonomische Ungleichheiten bei der Krebssterblichkeit. 
  • Die Ausgaben für die Prävention sind in den letzten Jahren gestiegen; allerdings machen diese noch immer lediglich 3,4 % der gesamten Gesundheitsausgaben aus.
Maßnahmen zur Bekämpfung der Ungleichheiten auf EU-Ebene
Die Kommission hat im Jänner 2023 die europäische Initiative über bildgebende Verfahren in der Krebsmedizin gestartet.
Auch die im Dezember 2022 angenommene Empfehlung des Rates zum Krebsscreening ist zentraler Bestandteil eines neuen, von der EU finanzierten Krebsvorsorgeprogramms.
 
Nationale Errungenschaften und Herausforderungen
Für die Erstauflage am 1. Februar 2023 wurden mithilfe der OECD insgesamt 29 Länderprofile Krebs (EU-27, Island und Norwegen) erstellt. Die Profile dienen als Instrument zur Ermittlung von Ungleichheiten bei der Krebsvorsorge und -behandlung. Sie geben Aufschluss über die Unterschiede innerhalb der einzelnen Länder und stellen die Erkenntnisse für die einzelnen Länder der Lage in der EU insgesamt gegenüber. Sie können politischen Entscheidungsträgern helfen, Investitionen und Maßnahmen auf regionaler, nationaler und EU-Ebene im Rahmen von Europas Plan gegen den Krebs zu steuern.
Europas Plan gegen den Krebs ist ein zentraler Pfeiler der 2020 von Präsidentin von der Leyen angekündigten Europäischen Gesundheitsunion. Der 2021 auf den Weg gebrachte Plan gegen den Krebs umfasst ein neues Konzept der EU für Krebsprävention, -behandlung und -versorgung: einen Ansatz der Einbeziehung von Gesundheitsfragen in alle Politikbereiche. Darin werden zehn Leitinitiativen und zahlreiche Maßnahmen vorgeschlagen, die den gesamten Krankheitspfad überspannen.
 
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