Tipps fürs Homeoffice
Selbst Personen, die schon tageweise zu Hause gearbeitet haben, sind jetzt überfordert mit der tagelangen Einsamkeit oder der permanent zur Gänze anwesenden Familie. Viele Führungskräfte hatten bislang Hemmungen, Telearbeit flächendeckend einzusetzen, und sind sich unsicher, wie effektiv hier die Teammitglieder arbeiten. In Zeiten, wo man aus gesundheitlichen Gründen physisch Distanz halten sollte, muss Arbeiten im Homeoffice nun trotzdem klappen. Hier einige arbeitspsychologische Tipps für ein zufriedenes und effizientes Arbeiten zu Hause. Die Grundregel lautet „Struktur“ in allen Varianten.
Zeitliche Struktur erstellen
- Lassen Sie sich nicht dazu hinreißen, nebenbei noch viel Haushalt zu erledigen (Spülmaschine, Wäsche etc.). Das ist so ablenkend wie sonst KollegInnen, die in der Tür stehen.
- Im Büro haben Sie wahrscheinlich Ihre Routinen: PC hochfahren, Kaffee holen, E-Mails checken, Mittagessen mit dem Kollegen/der Kollegin. Im Homeoffice brauchen Sie neue Routinen. Tipp: Schreiben Sie am Feierabend eine To-do-Liste für den nächsten Morgen.
- Legen Sie ein klares Ende Ihrer Arbeitszeit fest. Arbeiten Sie nicht neben dem Fernseher weiter, sondern räumen Sie Ihre Unterlagen weg, wenn Sie Feierabend machen.
Arbeitsstruktur wiederfinden
- Geben Sie Ihrer Führungskraft Feedback, wenn etwas nicht so läuft, dass Sie ideal arbeiten können. Für den/die ChefIn ist das wahrscheinlich auch eine Ausnahmesituation!
- Halten Sie auch Kontakt zu Ihren KollegInnen. Das Homeoffice sollte nicht zu lauter EinzelkämpferInnen führen. Treffen Sie sich zum Beispiel zu fixen Uhrzeiten in einem virtuellen Raum und machen Sie gemeinsam eine kurze Kaffeepause.
- Sprechen Sie mit KooperationspartnerInnen bewusst über gegenseitige Erwartungen, zum Beispiel hinsichtlich Erreichbarkeiten, Abgabefristen und Arbeitsmengen!
- Versuchen Sie möglichst viele Routinen beizubehalten (Jour fixe, Übergaben, Projektmeetings etc.). Das ist in diesen stürmischen Zeiten wichtig als Anker.
Äußerliche und räumliche Struktur schaffen
- Haben Sie ein eigenes Bürozimmer? Perfekt! Wenn nicht, dann richten Sie sich eine Büroecke ein – ohne Hobbyzeug, Kinderspielsachen oder das Geschirr von gestern.
- Auch wenn Sie den fehlenden Dresscode genießen, ziehen Sie sich entsprechend der Büroarbeit an. Es muss ja kein Anzug oder Kostüm sein, aber mit einer schönen Jeans arbeitet es sich anders als mit der Jogginghose von vorgestern.
Nutzen Sie die aktuelle Situation als experimentellen Lernraum! Probieren Sie verschiedene Formen der digitalen Zusammenarbeit aus und geben Sie Ihrer Führungskraft, den KollegInnen und KooperationspartnerInnen aktiv Feedback, wie es klappt. Nutzen Sie diese Erfahrungen dann später, wenn sich der Arbeitsalltag wieder normalisiert hat.