Gesunde Arbeit

Barrierefreie Arbeitsstätten – so kompliziert ist es nicht!

Viele ArbeitgeberInnen sind bei der Beschäftigung von ArbeitnehmerInnen mit Behinderungen skeptisch, weil sie (fälschlicherweise) umfangreiche und damit kostspielige Adaptierungen der Arbeitsstätten im Sinne der Barrierefreiheit befürchten.
Nicht jede Behinderung ist sichtbar.
Zwei Männer in Besprechung Nicht jede Behinderung ist sichtbar.

Dabei ist die Erreichung der Barrierefreiheit meist gar nicht so schwierig – und zusätzlich kommt die Barrierefreiheit auch den (potenziellen) KundInnen des Unternehmens zugute. Viele Gebäude verfügen bereits über gute Voraussetzungen, die nur geringfügige Adaptierungen erfordern. Im Einzelfall lässt sich gemeinsam mit dem/der ArbeitnehmerIn rasch und einfach klären, wie die Arbeitsstätte beschaffen sein soll, damit der Job möglichst problemlos ausgeführt werden kann. Vielfach gibt es für diese Adaptierungen auch Förderungen.

Bauliche Barrierefreiheit
Die Anforderungen von RollifahrerInnen und KollegInnen mit Sinneseinschränkungen sind durchaus unterschiedlich. Hier finden Sie beispielhaft einige Vorschläge, die zu einer baulich barrierefreien Arbeitsstätte beitragen:

Idealerweise lässt sich schon die Anreise barrierefrei überwinden – der Weg vom öffentlichen Verkehrsmittel zur Arbeitsstätte muss stufen- und schwellenlos ausgeführt sein, blinde Menschen benötigen Raumkanten, an denen sie sich orientieren können. Wer mit dem Pkw anreist, sollte einen barrierefreien Stellplatz mit möglichst kurzem Weg zum ebenfalls barrierefreien Eingang vorfinden. Barrierefreier Eingang bedeutet schwellenlos, keine Drehtür und idealerweise automatisiert oder zumindest leicht bedienbar – Glasflächenmarkierungen erleichtern Menschen mit Sehschwächen die Orientierung.

Sinngemäß gelten dieselben Gestaltungsmerkmale auch für Innenräume sowie die Gestaltung von allgemeinen Flächen bzw. für Gemeinschaftsräume. Unbedingt notwendig ist das Vorhandensein von barrierefreien Sanitäranlagen. Absolut anzuraten sind Konzepte bezüglich Alarmierungen, die stets nach dem Zwei-Sinne-Prinzip erfolgen müssen. Ein entsprechender Fluchtplan mit gesicherten Verweil-Bereichen muss ebenfalls erstellt werden. Das klingt komplizierter, als es ist: Etliche ExpertInnen – so auch das Team von ÖZIV ACCESS – bieten entsprechende Beratung zum Thema Barrierefreiheit an.


Abbau von Barrieren in den Köpfen
Mindestens ebenso wichtig wie die bauliche Barrierefreiheit ist der Abbau von Barrieren im Kopf, die zu Vorbehalten gegenüber KollegInnen mit Behinderungen führen. Nur durch angepasstes Führungsverhalten ist erfolgreiche Inklusion möglich. Viele Unternehmen, die KollegInnen mit Behinderungen beschäftigen, stellen fest, dass ihre Vorbehalte sich in Luft aufgelöst haben und die neue inklusive Kultur auf alle positiv wirkt. Auch hier gilt: Besser ist es, Beratung in Anspruch zu nehmen, als den Prozess in Eigenregie durchzuführen – insbesondere dann, wenn es bisher keine Erfahrung mit ArbeitnehmerInnen mit Behinderungen gibt.

Fragen beantworten gerne die ExpertInnen von ÖZIV ACCESS: https://www.oeziv.org/access/access_kontakt

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