Kleine Ursache, große Wirkung
In der betrieblichen Praxis kommt es oft vor, dass ArbeitnehmerInnen körperliche Beschwerden haben, die durchaus von Arbeitsstoffen verursacht werden können. So klagte eine Gruppe von Reinigungskräften über Beschwerden wie Kopfweh, Schwindel und Übelkeit. Die ASZ-Arbeitsmedizinerin informierte die ASZ-Chemikerin. Eine Evaluierung aller verwendeten Arbeitsstoffe anhand der technischen Dokumente (Sicherheitsdatenblätter) ergab, dass die eingesetzten Reinigungsmittel gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthielten.
Eine Messung der Raumluft in den betroffenen Betriebsbereichen wurde durchgeführt und die vorhandenen Arbeitsplatzkonzentrationen der gefährlichen Inhaltsstoffe bestimmt. Die Messung vor Ort ergab eine deutliche Überschreitung des gesetzlich vorgegebenen Grenzwertes (MAK-Wert) für einen giftigen Inhaltsstoff. Anhand der Daten im Sicherheitsdatenblatt konnte ein Reinigungsprodukt als Verursacher identifiziert werden.
Problemlösung: Das gefährliche Reinigungsmittel wurde umgehend durch ein weniger gefährliches Produkt ersetzt. Alle Grenzwerte werden eingehalten. Die ArbeitnehmerInnen sind seitdem beschwerdefrei.
Beispiele wie diese gibt es viele. Chemikalien können auf unterschiedlichste Weise wirken und haben zahlreiche erwünschte und unerwünschte Eigenschaften. Deshalb müssen ArbeitgeberInnen Arbeitsstoffe evaluieren (§ 41 ArbeitnehmerInnenschutzgesetz). Dazu müssen Risiken, die von den Arbeitsstoffen und ihrer Verwendung ausgehen, ermittelt und bewertet werden. Wenn notwendig, müssen geeignete Schutzmaßnahmen festgelegt und umgesetzt werden. Natürlich müssen die betroffenen ArbeitnehmerInnen auch informiert und in der Anwendung der Schutzmaßnahmen unterwiesen werden.
Informationen über die gefährlichen Eigenschaften von Chemikalien sind im Sicherheitsdatenblatt angeführt. Das Sicherheitsdatenblatt ist ein Dokument, ähnlich dem Beipackzettel eines Medikamentes, das alle sicherheitsrelevanten Informationen über eine Chemikalie enthält. Sicherheitsdatenblätter sind die Grundlage der Arbeitsstoffevaluierung und müssen in jedem Betrieb zur Verfügung stehen.
In der betrieblichen Praxis erarbeiten wir mit unseren KundInnen einen maßgeschneiderten Prozess für die Arbeitsstoffevaluierung und lösen bestehende Probleme.
Der beste Weg ist jedoch Prävention – damit Gesundheitsgefährdungen erst gar nicht entstehen!
Mag.a Tina Pössl
ASZ-Chemikerin, Präventionsmanagerin
ASZ – Das Arbeitsmedizinische und Sicherheitstechnische Zentrum in Linz GmbH
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