Arbeitsdruck: Gehetzt, kontrolliert und ausgebrannt
Immer mehr Arbeitnehmer:innen würden aber bereits merken, dass die Balance zwischen ihrer geleisteten Arbeit und der Anerkennung durch den:die Arbeitgeber:in nicht mehr stimme.
Der Arbeitsrechtler Martin Gruber-Risak von der Universität Wien beobachtet ein stark zunehmendes Phänomen in der Arbeitswelt: „Der Trend geht von der Input- zur Outputkontrolle.“ Soll heißen: Früher hätten die Anwesenheit und die Arbeit an sich als Maßstab gegolten, heute schaue man sich an, was Mitarbeiter:innen an Ergebnissen bringen. Dieser Trend führt zu mehr Arbeitsdruck, den Arbeitspsychologin Veronika Jakl in drei Kategorien teilt: Jenen durch die Tätigkeit an sich, jenen durch schlechte Arbeitsorganisation und den Druck durch ein schlechtes Sozialklima. Zeigen würde sich der Arbeitsdruck auf verschiedene Art, etwa durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen ebenso wie etwa in Form von Typ-2-Diabetes oder psychischen Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen. Das Arbeitnehmer:innenschutzgesetz sieht seit 2013 vor, dass Arbeitgeber:innen nicht nur körperliche, sondern auch psychische Belastungen evaluieren und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen müssen. Doch nicht alle Arbeitgeber:innen halten sich an diese Bestimmung des Arbeitnehmer:innenschutzgesetzes, bedauert Johanna Klösch, Arbeitspsychologin und Referentin in der Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Arbeit in der AK Wien und betont:
„Der Mensch hat natürlich vorgegebene Leistungsgrenzen – die Arbeit ist immer dem Menschen anzupassen und nicht umgekehrt.“ Burnout und Stress würden oft den Beschäftigten als persönliches Problem umgehängt, kritisiert sie zudem. Dabei liege es aber in der Verantwortung der Arbeitgeber:innen, psychisch gesunde Arbeitsbedingungen sicherzustellen.
Mehr zu diesem Thema können Sie im Beitrag Arbeitsdruck: Gehetzt, kontrolliert und ausgebrannt von Alexia Weiss lesen.
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