Gesunde Arbeit

Arbeitnehmer:innen geraten immer stärker unter Druck

Laut Strukturwandelbarometer 2023, erstellt vom Meinungsforschungsinstitut IFES im Auftrag von ÖGB und AK, fühlen sich Arbeitnehmer:innen in Österreich zunehmend ausgepowert und überarbeitet. Zwei Drittel der befragten Betriebsratsvorsitzenden geben an, dass der Arbeitsdruck extrem hoch ist.
Seit Beginn der COVID-Krise haben sich die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten weiter verschlechtert – dies hat auch gesundheitliche Folgen.
Infografik zum Thema Arbeitsdruck Seit Beginn der COVID-Krise haben sich die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten weiter verschlechtert – dies hat auch gesundheitliche Folgen.

Der Strukturwandelbarometer ist eine regelmäßige Onlinebefragung von Betriebsratsvorsitzenden. Die rege Teilnahme – über alle Branchen hinweg – gibt einen guten Einblick in die Entwicklungen der österreichischen Arbeitswelt. An der Befragungswelle zu Beginn dieses Jahres nahmen 1.969 Personen teil.

Immer höherer Arbeitsdruck in den Betrieben Insbesondere der hohe Arbeitsdruck belastet die Arbeitnehmer:innen. Dieser führt zu enormer Belastung der Arbeitnehmer:innen und beeinträchtigt ihre körperliche und psychische Gesundheit. Der Leitende Sekretär des ÖGB, Willi Mernyi, mahnt Maßnahmen ein: „Die Beschäftigten stöhnen unter dem konstant hohen Arbeitsdruck! Der ständige Stress, ein Berg an Überstunden und das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen, hinterlassen tiefe gesundheitliche Spuren. Und natürlich leidet auch das Arbeitsklima.“ Gleichzeitig kämpfen die Betriebe mit einem akuten Fachkräftemangel, der durch eine nicht vorausschauende Personalpolitik und mangelnde Nachbesetzungen verstärkt wird. Dadurch wächst der Überstundenberg und vier von zehn Arbeitnehmer:innen haben das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen.

Arbeitgeber:innen sind in der Pflicht Unternehmen müssen ihrer Fürsorgepflicht nachkommen und Maßnahmen zur Entlastung der Beschäftigten setzen. Um Druck aus der Arbeitswelt zu nehmen, wäre eine vorausschauende, gut geplante Personalpolitik wichtig. Die Arbeitsbelastung sollte durch kürzere Wochenarbeitszeiten und eine sechste Urlaubswoche reduziert werden. Kürzere Arbeitszeiten führen zu mehr Erholung und tragen dazu bei, dass Arbeitnehmer:innen länger gesund bleiben. „Wir wissen aus vielen Beispielen, dass Beschäftigte bei kürzeren Arbeitszeiten motivierter und produktiver sind – eine Win-win-Situation für beide Seiten“, sagten Willi Mernyi und AK-Direktorin Silvia Hruška-Frank in ihrer Pressekonferenz anlässlich der Veröffentlichung des Strukturwandelbarometers im Juli.

Soziale Nachhaltigkeit: Luft nach oben Die befragten Betriebsratsmitglieder sehen auch Verbesserungspotenzial bei der sozialen Nachhaltigkeit ihrer Unternehmen und wünschen sich außerdem mehr Weiterbildungsangebote für die Beschäftigten. Der Fachkräftemangel ist ebenfalls Thema bei Betriebsrät:innen. Denn zusätzliche Arbeitnehmer:innen würden zu geringerem Arbeitsdruck und weniger Überstunden beitragen. AK und ÖGB stellen fest: „Die Herausforderung für Arbeitgeber:innen besteht darin, Wege zu finden, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter:innen optimistisch und motiviert bleiben. Jene Unternehmen, die innovativ sind und sich auf die Bedürfnisse der Beschäftigten einstellen, werden auch in Zukunft kein Problem haben, geeignetes Personal zu finden.“

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