AK Anderl: „Länger arbeiten macht krank!“
Initiativantrag der Bundesregierung belastet Gesundheits- und Pensionssystem
Und weiter: „Mit der Einführung des 12-Stunden-Tages belastet die Regierung künftig das Gesundheits- und Pensionssystem. Zuerst werden die Beschäftigten ausgequetscht und dann nicht mehr gebraucht.“
Die ArbeitnehmerschützerInnen in der Arbeiterkammer verweisen auf zahlreiche Studien, die eindeutig belegen, dass ein negativer Zusammenhang zwischen längerer Arbeitsdauer und Gesundheit besteht – und damit in weiterer Folge die Kosten im Gesundheitssystem weiter ansteigen.
Hier einige Fakten:
- Bei jeder Art der Arbeit nimmt mit der Dauer der täglichen Arbeitszeit die Ermüdung progressiv zu. Während eines 12-Stunden-Tages ist der Ermüdungszuwachs dreieinhalb Mal (!) höher als an einem arbeitsfreien Tag. Nach zwei aufeinander folgenden Tagen mit je 12 Stunden Arbeitszeit, müsste man 3 (!) Tage frei nehmen, um sich vollständig zu erholen.
- Bei praktisch jedem Menschen ist ab der 10. Stunde ein deutlicher Leistungsknick festzustellen – einschließlich einer erhöhten Unfallgefahr im Beruf oder im Straßenverkehr.
- Ab der 9. Stunde nimmt das Unfallrisiko mit jeder Stunde stärker zu. In der 12. Stunde liegt das Unfallrisiko um 70 Prozent (!) höher. Pausen können das Unfallrisiko senken, aber NICHT ausgleichen.
- Es besteht KEIN positiver Zusammenhang zwischen Arbeitszeit und Produktivität. Eine Untersuchung in 18 Industriebranchen in den USA konnte nachweisen, dass in fast allen Sektoren der Einsatz von Überstunden in den Betrieben zu einer Reduktion der durchschnittlichen Produktivität führte.
- Wird in der 13. Stunde die Heimfahrt mit dem Pkw angetreten, liegt das Verkehrsunfallrisiko bei fast dem Fünffachen – das ist so, als ob man mit einem Alkoholspiegel von 0,8 Promille fahren würde!
- Folgende physische und psychische Krankheiten nehmen infolge längerer Arbeitszeiten zu: Herz-Kreislaufbeschwerden, Muskel-Skeletterkrankungen, Magenbeschwerden, Diabetes Mellitus, Burn-out.
„Angesichts dieser Fakten kann man nur mit einem klaren Nein zum 12-Stunden-Tag antworten. Stattdessen wäre es angesichts der ohnehin schon starken Belastungen für die Beschäftigten angebracht, die Arbeitszeit zu verkürzen und die 6. Urlaubswoche leichter erreichbar zu machen“, fordert die AK Präsidentin.