Gesunde Arbeit

Psychische Gesundheit im Arbeitsleben ist machbar!

Seit einem Jahr müssen Unternehmen psychische Belastungen an den Arbeitsplätzen evaluieren und wenn nötig gegensteuern. Der Arbeitspsychologie kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Gesunde Arbeit im Gespräch mit der Arbeitspsychologin der AK Salzburg, Karin Hagenauer.
Karin Hagenauer, Arbeits­psychologin in der AK Salzburg
Karin Hagenauer, Arbeits­psychologin in der AK Salzburg

Für die, die mit dem Begriff Arbeitspsychologie nicht viel anfangen können: Was machst du genau?

Hagenauer: Die Arbeitspsychologie beschäftigt sich mit dem komplexen Wechselspiel von Arbeitstätigkeit und Erleben des Menschen bei der Arbeit. Das bedeutet, dass der Arbeitsplatz mit all seinen Merkmalen, die Auswirkungen auf den Menschen haben, untersucht wird. Es geht darum, die Arbeit „gesund“ zu gestalten, eine „gesunde“ Organisation aufzubauen und die Tätigkeit persönlichkeitsfördernd und alternsgerecht zu gestalten.

Stichwort psychische Belastungen ‒ inwieweit ist dieses Thema in den Betrieben angekommen?

Hagenauer: Die gute Nachricht ist, dass sich mittlerweile sehr viele Unternehmen zu diesem Thema informieren. Die schlechte ist, dass die Evaluierung und notwendige Gegenmaßnahmen noch zu selten dann auch durchgeführt werden.

Aber es besteht doch eine gesetzliche Verpflichtung dazu?

Hagenauer:
Das ist richtig, seit 1. Jänner 2013 müssen Betriebe ihre Arbeitsplätze auf psychische Belastung hin überprüfen. Dabei besteht die Möglichkeit, verstärkt Arbeitspsychologinnen und -psychologen im Rahmen der präventivdienstlichen Betreuung und für die Evaluierung psychischer Belastungen einzusetzen.

Was heißt das konkret?

Hagenauer:
Eine Studie zeigt, dass im Jahr 2012 Salzburgs Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 10,5 Tage im Krankenstand waren. Bei der Verteilung sieht man aber, dass im Bereich der psychischen Erkrankungen die längsten Krankenstände anfallen, nämlich 39 Tage pro Fall – also viermal so lang wie einer aufgrund körperlicher Krankheit. Außerdem macht der Anteil der Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspensionen wegen psychischer Erkrankungen mittlerweile bereits über ein Drittel aus – im Jahr 1995 waren es noch elf Prozent.


Das AK-Referat für ArbeitnehmerInnenschutz und betriebliche Gesundheitsförderung bietet

Information und Beratung für BR, SVP und GVP zu

  • Evaluierung psychischer Belastungen im Betrieb
  • Erster Hilfe bei akuten psychischen Belastungen von Beschäftigten
  • Erstberatung zum Aufbau von Projekten zur Reduktion psychischer Belastungen im Betrieb
  • Informationen zu betrieblicher Gesundheitsförderung
  • Beratung zu Projekten der alternsgerechten Arbeitsgestaltung
  • Vorträge und Workshops zur Sensibilisierung von Unternehmen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Kontakt
AK-Referat für ArbeitnehmerInnenschutz und betriebliche Gesundheitsförderung
Tel.: 0662/86 87-407
E-Mail: ArbeitnehmerInnenschutz@ak-salzburg.at

 

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