AUVA startet österreichweite Kampagne gegen Handverletzungen
Jugendliche besonders gefährdet
Mit der Kampagne will die AUVA Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Schüler gezielt erreichen, aber auch die breite Öffentlichkeit soll angesprochen werden. Die Zahl der Freizeit- und Sportunfälle mit Handverletzungen ist dreimal so hoch wie jene der Arbeitsunfälle. Vor allem jugendliche Arbeitnehmer sind dabei eine wichtige Zielgruppe für die AUVA - da sie ein dreimal höheres Unfallrisiko für Handverletzungen haben. Auch bei Schülern hat jeder dritte Unfall, den eine Schülerin oder ein Schüler in Österreich erleidet, eine Handverletzung zur Folge. Daher wird ein Schwerpunkt der Kampagne auf dem Schulbereich liegen.
Für die AUVA ist es insgesamt ein wichtiges Anliegen, das Bewusstsein für die Bedeutung von "gesunden Händen" zu schaffen. Denn eine Handverletzung kann nicht nur zu massiven physischen Beeinträchtigungen wie eingeschränkter Funktionalität und im schlimmsten Fall zu einer Behinderung, sondern auch zu psychischem Leid führen.
Die Kampagne wird von Herbst 2014 bis Ende 2015 durchgeführt.
Gefährdete Berufe und Tätigkeiten
Insgesamt haben sich 2013 rund 39.000 Arbeitsunfälle mit Handverletzungen ereignet.Die Branchen Metall, Bau und Hotel- und Gastronomie zeigen dabei die höchsten Unfallzahlen auf. Häufigste Unfallursache generell sind Schnittverletzungen mit Messern.
Enorme gesamtwirtschaftliche Kosten
Die gesamtwirtschaftlichen Kosten von Handverletzungen in Österreich machen jährlich ein Volumen von 309 Mio. EUR aus. Davon entfallen auf die AUVA 146 Mio. EUR, den Rest tragen die Betriebe und der öffentliche Bereich.
Die Kosten pro Arbeitsunfall mit Handverletzungen liegen im Schnitt bei rund 7.780 EUR.
Insgesamt waren 2013 rund 475.000 Krankenstandstage als Folge von Handverletzungen zu verzeichnen. Auf jeden Unfall entfallen dabei durchschnittlich 12,3 Krankenstandstage.
Die Kampagne
Die Kampagne wurde von der Werbeagentur Unique entwickelt. Das Kampagnenlogo besteht aus zwei Elementen: Dem Warndreieck als gelerntes Symbol für drohende Gefahr und der Hand, dem "Zielorgan" der Kampagne.
Zusätzlich zur Medienkampagne hat die AUVA auch Maßnahmen für die direkte Umsetzungen in den Betrieben sowie zahlreiche Informationsmaterialien entwickelt. Auch eine App über Erste Hilfe und Versorgung von Handverletzungen kann unter http://apps.auva.at/handverletzungen heruntergeladen werden.
Seitens des Arbeitsinspektorats wird die Kampagne der AUVA durch einen Kontroll- und Beratungsschwerpunkt mit dem Fokus auf Arbeitsunfälle jugendlicher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unterstützt.
