Gesunde Arbeit

Gesundheit ist mehr wert!

Die Arbeitnehmer:innen in den Gesundheitsberufen leisten täglich überdurchschnittlich viel Arbeit, um das System am Laufen zu halten. Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind erforscht, bekannt und werden auch regelmäßig etwa von Gewerkschaften gefordert. Dennoch sind Veränderungen noch immer nicht in Sicht und viele verlassen den Beruf vorzeitig.
Gesund bis zur Pension im Beruf mit verbesserten Arbeitsbedingungen.
Krankenpflegerin betreut eine ältere Patientin Gesund bis zur Pension im Beruf mit verbesserten Arbeitsbedingungen.

Die Beschäftigten in den Gesundheitsberufen, sei es in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder im Bereich der mobilen Pflege, tragen dazu bei, die Gesundheit und das Wohlbefinden von uns allen zu schützen und zu fördern. Dabei tragen sie eine immense Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit der Patient:innen.

Stetig steigender Druck
Dennoch sind die Schattenseiten dieser Berufe nicht zu übersehen. Die Gesundheitsversorgung ist eine anspruchsvolle Aufgabe und kann zu einer erheblichen Belastung werden, insbesondere wenn die Rahmenbedingungen nicht optimal sind: Überstunden, nicht evidenzbasierte Personalvorgaben oder Urlaube, die nicht genommen werden können. Der Druck steigt ständig. Die erwartete Leistung steht oft nicht im Einklang mit dem Personalstand, was zu anhaltendem Stress und gesundheitlichen Belastungen führt.

Die Verschärfung der Personalsituation in Zukunft durch vorzeitige Berufsausstiege birgt große Gefahren. Laut einer Studie der „Offensive Gesundheit“ (2021) denken vier von zehn Befragten monatlich an einen Berufsausstieg.


Ausreichend Zeit und Personal notwendig
Politische Entscheidungsträger:innen und Dienstgeber:innen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und die Arbeitsbedingungen für die Gesundheitsberufe verbessern. Diese Maßnahmen sind erforderlich:

  1. Senkung der Arbeitsbelastung und des Arbeitsdrucks: Die Arbeitnehmer:innen benötigen ausreichend Zeit, um ihre Arbeit mit der notwendigen Sorgfalt ausüben zu können.
  2. Verbindliche Qualitätsvorgaben: Diese Vorgaben sollten nicht nur die Qualität der Versorgung sicherstellen, sondern auch die angemessene Personalausstattung berücksichtigen.
  3. Senkung der Arbeitszeit auf 35 Stunden in einem absehbaren Zeitraum
  4. Schaffung eines gesunden Arbeitsumfeldes, das den Beschäftigten ermöglicht, ihren Beruf bis zum Pensionsantritt auszuüben, ohne ihre eigene Gesundheit zu gefährden.

Doch nicht alles ist schlecht. Ein Positivbeispiel ist der Rechtsanspruch auf kontinuierliche Altersteilzeit im Kollektivvertrag der Ordensspitäler Österreich. Dieses Angebot wird von den Kolleginnen und Kollegen gut angenommen und trägt dazu bei, die Belastungen am Ende ihrer Berufslaufbahn zu reduzieren. Eine Verringerung der Arbeitszeit führt zur Verbesserung der Lebensqualität.

Reformen im Gesundheits- und Pflegesystem, die von der Basis ausgehen, sind dringend erforderlich. Eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung ist nur mit ausreichendem und gesundem Personal möglich und spiegelt die gesellschaftlichen Werte und Prioritäten wider.

Studie der „Offensive Gesundheit“

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