Gesunde Arbeit

Gesunde neue Arbeitswelt?

Gesundheitsförderung und psychosoziale Gesundheit am Arbeitsplatz standen im Mittelpunkt der 2. Dreiländertagung zur Betrieblichen Gesundheitsförderung am 26. und 27.3.2015 in Bregenz.
Dreiländertagung
Dreiländertagung

Unsere Arbeitswelt ist einem stetigen und teils rasanten Wandel ausgesetzt. Vor allem in Österreich und Deutschland bestätigen Studien: psychosoziale Belastungen nehmen immer mehr zu.

Von Mitarbeiter/innen wird steigende Flexibilität gefordert, die Vereinbarkeit von Privatem/Familie und Beruf wird zur großen Herausforderung. Die digitale Welt verändert sich rasch, mit der steigenden Informationsflut gilt es unzählige Informationen schnell zu verarbeiten und jederzeit erreichbar zu sein. Arbeitsplatzunsicherheit, ständiger persönlicher Weiterentwicklungsdruck, Zukunftsängste durch die angespannte wirtschaftliche Situation und die damit verbundenen Arbeitsmarktprobleme zeigen - und da sind sich Expert/innen der Betrieblichen Gesundheitsförderung einig - es braucht dringend Lösungen, um die Gesundheit am Arbeitsplatz dauerhaft gewährleisten zu können.


2. Dreiländertagung zur Betrieblichen Gesundheitsförderung am 26. und 27.3.2015 in Bregenz
Bereits zum zweiten Mal trafen sich nationale Akteure und Akteurinnen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zu einem länderübergreifenden Erfahrungsaustausch. Veranstaltet wurde diese Tagung diesmal vom Fonds Gesundes Österreich.

Entscheidungsträger/innen und Expert/innen aus den verschiedenen Feldern des Gesundheits- und Sozialwesens (Gesundheits- Sozial und Arbeitspolitik, Sozialversicherungen Arbeits‐ und Gesundheitsschutz) sowie Vertreter/innen der Sozialpartner und relevanter Verbände waren eingeladen, Lösungsansätze zu erarbeiten, die den aktuellen aber auch zukünftigen Risiken der Arbeitswelt entgegenwirken und so die Gesundheit der Arbeitnehmer/innen sicherstellen kann. Weiter war es wichtig, zur Verfügung stehende Verbesserungspotentiale und Ressourcen bzw. sich neu ergebende Chancen nutzbar zu machen und einzusetzen.

Dr. Klaus Ropin, Leiter des Fonds Gesundes Österreich und somit Schirmherr der diesjährigen Veranstaltung betonte: "Diese Tagung ermöglicht Akteurinnen und Akteuren der Betrieblichen Gesundheitsförderung über die Grenzen zu schauen und setzt damit einen wichtigen Impuls für neue Kooperationen und Netzwerke. Gemeinsam mit dem Österreichischen Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung sind wir schon auf einem guten Weg, aber es gilt neue Herausforderungen anzunehmen: u. a. sollen Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe vermehrt angesprochen werden. Im Sinne der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit werden Frauen, Migrant/innen, mehrfach belastete sowie niedrig entlohnte Personen zu wichtigen Zielgruppen in der BGF."

Eröffnet wurde die Tagung mit Begrüßungsworten von LR Dr. Christian Bernhard (Landesrat für Gesundheit und Behindertenhilfe in Vorarlberg, in Vertretung von LH Markus Wallner, Mitglied des Kuratoriums des FGÖ) und mit einer Videogrußbotschaft von Frau BM Dr. Sabine Oberhauser, Bundesministerin für Gesundheit und Präsidentin des Fonds Gesundes Österreich: "Wir wissen, dass der Druck in der Arbeitswelt größer wird, dass das Abschalten danach schwieriger wird. Stress und Angst um den Job macht die Menschen krank. Deswegen ist es besonders wichtig, dass die Betriebliche Gesundheitsförderung sich genau mit diesen Themen auseinandersetzt, um die Arbeitswelt, in der die Menschen leben, wieder gesünder zu machen."


Trends, neue Ansätze und Narzissmus im Beruf
Den thematischen Einstieg am ersten Tagungstag lieferten Univ.-Prof. Dr. Jörg Flecker, Professor für Allgemeine Soziologie und stv. Vorstand des Instituts für Soziologie an der Universität Wien und Vorstandmitglied der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) in Wien mit einem detaillierten länderübergreifenden Überblick über aktuelle Trends in der Arbeitswelt sowie ein Dreiländergespräch mit Expert/innen der BGF zu aktuellen Trends, Entwicklungen und Kooperationen zur Verbreitung der BGF sowie zu gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Die Highlights des zweiten Tages waren Beiträge über "Betriebliches Gesundheitsmanagement jenseits des Mainstreams - Neue Ansätze für eine digitale Arbeitswelt" von Frau Prof. Dr. Antje Ducki, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie, Leiterin des Gender Technik Zentrums an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin und über "Narzissmus im Beruf" von Univ. Prof. Prim. Dr. Reinhard Haller, Psychiater und Psychotherapeut, Chefarzt der Stiftung Maria Ebene, Leiter des Krankenhauses Maria Ebene in Frastranz. Abschließend referierte Univ.-Prof. Dr. Bertolt Meyer, Dipl.-Psych. Institut für Psychologie der Technischen Universität Chemnitz über "Gesunde neue Arbeitswelt - aktuelle Entwicklungen und Megatrends".

In zahlreichen moderierten Fachforen und Treffpunkten gab es Raum für Vernetzung, Diskussion und Austausch, um die BGF als erfolgreiche Strategie gemeinsam weiter zu entwickeln.

In den vergangenen fünfzehn Jahren konnte sich die BGF auch in Österreich als ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung "gesunder" Unternehmen etablieren und es gilt diesen Weg konsequent weiter zu verfolgen.

Eine 3. Dreiländertagung soll es 2018 unter deutscher Schirmherrschaft geben, welche wieder eine Plattform für den länderübergreifenden Austausch von neuen Erfahrungen und Impulsen für Expert/innen der BGF bieten wird.


Kooperationspartner/innen aus Deutschland: BKK Dachverband e.V., Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung - DGUV, AOK-Bundesverband (Die Gesundheitskasse), die sich zur Initiative Gesunde Arbeit (IGA) zusammen geschlossen haben.

Aus der Schweiz: Gesundheitsförderung Schweiz, Fachhochschule Nordwestschweiz.

Aus Österreich: Österr. Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung (ÖNBGF), Fonds Gesundes Vorarlberg (als Regionalstelle Vorarlberg).

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