Gesunde Arbeit

Überstunden machen krank

Je mehr Überstunden anfallen, desto höher ist die psychische Belastung.
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Lange Arbeitszeiten schaden auf Dauer der Gesundheit. Zudem steigen das Unfallrisiko, die Arbeitsermüdung und die Krankenstände an. Die Leistung pro Zeiteinheit und damit die Produktivität sinkt.

Die jüngste Befragung zum „Gesundheitsrisiko Arbeitsplatz“ der Statistik Austria bestätigt, dass lange Arbeitszeiten die Psyche enorm belasten. Ein Vergleich von Erwerbstätigen mit und ohne geleistete Überstunden zeigt deutlich: Je mehr Überstunden geleistet wurden, desto höher ist der Anteil der Erwerbstätigen mit mindestens einer psychischen Belastung. Bei Personen mit zehn oder mehr geleisteten Überstunden im Vormonat gaben beinahe sieben von zehn Personen zumindest eine psychische Belastung in ihrer Arbeit an (siehe Grafik).


Atypische Arbeitszeiten belasten ebenfalls
Unter den Personen im Schichtdienst sind mehr als die Hälfte von zumindest einer psychischen Belastung betroffen, bei Personen ohne Schichtdienst sind es rund 38 %. Ebenso gaben von den Personen mit häufigen Abend- oder Nachtdiensten (an mindestens der Hälfte der Arbeitstage) mehr als die Hälfte (53,8 %) mindestens eine psychische Belastung in der Arbeit an. Bei Personen, die selten oder nie am Abend oder in der Nacht arbeiteten, waren dies lediglich 38,2 %.
Zum Vergleich: Insgesamt klagen 40,3 % oder knapp 1,7 Mio. Erwerbstätige über zumindest ein Risiko für psychische Probleme an ihrem Arbeitsplatz.


Auf die Evaluierung nicht vergessen
Die vier Dimensionen, die im Rahmen der Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen erhoben werden müssen, sind die Aufgabenanforderungen und Tätigkeiten, das Sozial- und Organisationsklima, die Arbeitsumgebung sowie die Arbeitsabläufe und die Arbeitsorganisation (siehe § 4 Abs. 1 ASchG).
In die Dimension „Arbeitsabläufe und Arbeitsorganisation“ fällt auch die belastende Arbeitszeitgestaltung. Beispiele für Gefahren durch arbeitsbedingte psychische Belastungen sind ein inadäquater Wechsel zwischen Aktivitäts- und Erholungsphasen, eine mangelhafte Pausengestaltung oder ständig überdurchschnittlich hohe Arbeitszeiten.

Die Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen umfasst damit auch die Arbeitszeitgestaltung. Damit verknüpft ist die Verpflichtung, Maßnahmen zur Belastungsreduktion hinsichtlich gesündere Arbeitszeiten und Reduktion von Überstunden zu setzen. Rein aus gesundheitspolitischer Sicht wäre bereits eine Arbeitszeitverkürzung als Belastungsreduktion geboten.

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