Gesunde Arbeit

Krankenanstaltenverbund gewinnt Preis für Gesundheitskommunikation

Mit dem BGF-Projekt „Vielfältig & gesund – Frauen im Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV)“ wurden Empowerment, Arbeitsplatzzufriedenheit und Steigerung des Wohlbefindens erzielt.

OAR Reinhard Faber von der Generaldirektion und Mag.a Karin Korn vom Frauengesundheitszentrum FEM Süd haben das erfolgreiche Projekt geleitet und begleitet.

Wie kam es zu dem Projekt – wieso wurden Frauen als Zielgruppe gewählt?
Faber: Es gab schon diverse Projekte mit unterschiedlichen Zielgruppen. BGF wurde eher für Pflegepersonal oder ÄrztInnen gemacht. 2013 haben wir dann mit diesem Projekt mit Unterstützung vom Fonds Gesundes Österreich und der Wiener Gesundheitsförderung GesmbH gestartet.
Korn: Es ging vor allem um Frauen, die nicht im medizinischen Bereich tätig sind, also Reinigungskräfte, Küchenmitarbeiterinnen und Ähnliche, großteils mit unterschiedlicher Herkunft, Sprache und kulturellem Hintergrund.

Wie haben Sie die Frauen erreicht?
Faber: Ich habe seitens der Generaldirektion die Führung vom Projekt überzeugt. Wichtiges Statement war, dass die Leitung das Projekt will und nicht nur „nichts dagegen hat“.
Korn: Die muttersprachliche Ansprache war entscheidend. Wir haben direkt am Arbeitsplatz informiert. Beim Kick-off war immer die Führungsebene dabei. Die Frauen haben gemerkt: „Es ist okay und gewünscht, wenn ich mich im Projekt einbringe.“

Welche Maßnahmen wurden umgesetzt – worauf sind Sie besonders stolz?
Korn: Die körperlich anstrengende Arbeit sowie psychosoziale Belastungen standen im Fokus. Maßnahmen waren zum Beispiel Wirbelsäulengymnastik, Entspannungstechniken und lustvolles Bewegen wie Tanzen. Auf der Verhältnisebene waren Informationsvermittlung, Kommunikations- und Konfliktlösungstrainings zentrale Maßnahmen. Wir konnten Arbeitsabläufe, Übergabezeitpunkte und Arbeitsmittel optimieren. Zentrales Thema war auch, die Zielgruppe wahrzunehmen und wertzuschätzen. Alle Maßnahmen wurden mit den Frauen gemeinsam erarbeitet.
Faber: Partizipation ist wichtig. Die Frauen haben erlebt, dass sie Expertinnen ihrer eigenen Arbeit sind. Die Führungsebene hat gelernt, wie gesundheitsförderliches Führen funktioniert und dass ihre Gesundheit nicht zu kurz kommen darf. Stolz sind wir auf unsere Gesundheitsmultiplikatorinnen. Sie beraten sich mit den Präventivfachkräften und sind im Gesundheitsmanagement eingebunden.
Korn: Die Kolleginnen erhalten von den Multiplikatorinnen Informationen und Ratschläge, wodurch ein niederschwelliger Zugang geschaffen wurde. Die Ausbildung mit Zertifikat stellt eine Legitimation zur Beratung und Informationsweitergabe dar.

Wie geht es im Projekt weiter?
Korn: Der KAV ist sehr innovativ. Gesundheitliche Chancengleichheit und zielgruppenorientierte Projekte werden ausgebaut. Es werden zum Beispiel weiterhin spezifische Angebote für Männer gestaltet.
Faber: Wir arbeiten weiter mit Zielgruppen und einzelnen Beschäftigten. Die modulare Ausbildung der Gesundheitsmultiplikatorinnen wird ausgeweitet. Alles und alle auf einmal ist allerdings nicht zielführend.

Interview: Hildegard Weinke, AK Wien

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