Arbeit an Lebensphasen orientieren
Im Jahr 2013 hat die AK Salzburg eine Umfrage unter BetriebsrätInnen und SVP durchgeführt, Thema: „Alternsgerechtes Arbeiten“. Damit sollten nicht nur Daten erhoben werden, sondern auch die Belegschaftsvertreterinnen und -vertreter für diese Thematik sensibilisiert und interessiert werden. Denn die demografische Entwicklung macht auch vor dem Arbeitsplatz nicht halt. Während in Salzburg die Personengruppe der 15- bis 34-Jährigen bis zum Jahr 2030 um etwa acht Prozent abnehmen soll, wird hingegen die Gruppe der 50- bis 64-Jährigen im selben Zeitraum um rund 30 Prozent zulegen. Der Trend zu älteren Beschäftigten in den Unternehmensstrukturen schreitet also unaufhörlich voran.
Es bleibt noch viel zu tun
Die Ergebnisse dieser Befragung zeigten, dass sich zwar schon einiges auf diesem Gebiet getan hat, aber noch ein langer Weg zur „Alternsgerechtigkeit“ vor uns liegt. Denn:
- 70 Prozent gaben an, dass sich ihre Führungskräfte mit dem Thema noch nicht ausreichend beschäftigt haben.
- Etwa die Hälfte der Befragten meinte, dass sich die Präventivkräfte ausreichend mit „alternsgerechten Arbeitsbedingungen“ auseinandersetzen.
- Nur jede/r zweite BR oder SVP hat einen Überblick über den Gesundheitszustand der Beschäftigten.
Alternsgerecht – ein permanenter Prozess
Im Begriff „alternsgerecht“ spielt der Buchstabe „n“ eine zentrale Rolle. „Alternsgerechtes Arbeiten bedeutet nicht nur, sich um die Bedürfnisse älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kümmern, sondern möglichst gute Rahmenbedingungen für alle Altersgruppen zu schaffen“, so AK-Arbeitspsychologin Karin Hagenauer, „mit diesem Ansatz rücken die verschiedenen Lebensphasen eines Menschen in den Vordergrund.“ In den jeweiligen Lebensphasen haben Erwerbstätige nämlich unterschiedliche Rahmenbedingungen und Möglichkeiten – auch im Arbeitsleben – zur Verfügung.
Ausbildung Lebensphasenorientierte Arbeitsgestaltung
Die AK Salzburg startet ab Herbst 2015 exklusiv – als vorerst einzige Länderkammer – eine eigene Ausbildungsschiene zur „Lebensphasenorientierten Arbeitsgestaltung“.
Mit dieser Ausbildung sollen zentrale AkteurInnen in Betrieben, wie BetriebsrätInnen und Personalverantwortliche, qualifiziert werden, um demografische Veränderungsprozesse richtig analysieren und angehen zu lernen. Wie das möglich ist, wird in insgesamt vier Ausbildungsmodulen mit namhaften Expertinnen und Experten gezeigt.
Ausbildungsinhalte
Unter anderem stehen folgende Themen auf dem Programm: gesellschaftliche und demografische Entwicklungen national und international, aktuelle Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt, das Konzept der Arbeitsbewältigungs-Fähigkeit, Projektmanagement, lebensphasenorientierte Arbeits- und Lerngestaltung sowie die konkrete Umsetzungsbegleitung von Projektschritten im Betrieb. Darüber hinaus natürlich auch die Vernetzung mit anderen Betrieben und wichtigen Ansprechpartnern in Salzburg.
Zielgruppen
BetriebsrätInnen, SVP, GVP, Personalverantwortliche, aber auch Führungskräfte oder BGF-Projektverantwortliche. Die Kosten für diese Ausbildung betragen 350 Euro – die aber unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden. Auskünfte und genaue Infos darüber sowie Details zu den Terminen und ReferentInnen gibt Ihnen gerne Karin Hagenauer (siehe Kontaktbox) oder informieren Sie sich auf unserer Website unter www.ak-salzburg.at.
Termine
- Modul 1: 18.11. und 19.11.2015
- Modul 2: 8.3.2016
- Modul 3: 26.4.2016
- Modul 4: 21.6.2016
Alle Module finden in der AK Salzburg/Haupthaus statt.
Vortragende
- Karin Hagenauer, AK Salzburg: Ausbildungsleitung und -begleitung
- Christian Rumplmayr, AK Salzburg: ArbeitnehmerInnenschutz
- AMD Salzburg, Zentrum für gesundes Arbeiten: Arbeitsmedizinische Grundlagen
- Wolfgang Döring: Lebensphasenorientierte Arbeitsgestaltung
- Michaela Erkl-Zoffmann: Arbeitsbewältigungsfähigkeit, Projektmanagement, Führung
- Sabine Baillon: Lebensphasenorientierte Personalentwicklung, alternsgerechtes Lernen
Kontakt
Mag.a Karin Hagenauer
Arbeitspsychologin AK Salzburg
Tel.: 0662/86 87-414
karin.hagenauer@ak-salzburg.at