Gesunde Arbeit

Vorarlberg: Neuer Fonds für betriebliche Gesundheitsförderung

Menschen lange und gesund im Berufsleben zu halten ist für alle Beteiligten ein unschätzbarer Vorteil. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ist ein wichtiger Baustein, um dieses Ziel zu erreichen. Der neue „fonds gesunde betriebe vorarlberg“ fördert künftig Projekte, je nach MitarbeiterInnenzahl, mit bis zu 25.000 Euro.
Der "fonds gesunde betriebe vorarlberg" fördert BGF-Projekte mit bis zu 25.000 Euro.
"Betriebe können ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden."
Der "fonds gesunde betriebe vorarlberg" fördert BGF-Projekte mit bis zu 25.000 Euro.
"Betriebe können ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden."

Betriebliche Gesundheitsförderung bedeutet nicht nur einen Apfelkorb am Eingang oder die abteilungsübergreifende Jogging-Gruppe. „Es ist ein Bündel von gesamtheitlichen Maßnahmen, die aufeinander abgestimmt werden müssen“, sagt Manfred Brunner, Leiter des AK-Betriebsreferats. Am besten in Form von konkreten Projekten, die von einer Bewertung des Ist-Zustands ausgehen, MitarbeiterInnen in hohem Maße bei der Formulierung von Zielen einbinden und die Ergebnisse nachhaltig in der Firmenphilosophie verankern.

Förderungen für BGF-Projekte
Und genau dabei hilft der neu eingerichtete „fonds gesunde betriebe vorarlberg“, nicht nur mit Know-how, sondern auch mit finanziellen Mitteln. „Die AK Vorarlberg engagiert sich schon seit vielen Jahren im Bereich betriebliche Gesundheitsförderung. In jedem Lebensbereich kann man Menschen dazu motivieren, ihren Lebensstil zu optimieren. Das beginnt schon bei der Ernährungsberatung von Schwangeren, führt über den Mutter-Kind-Pass in den Kindergarten und die Schule. Auch die Arbeitswelt ist ein maßgeblicher Faktor für die körperliche und geistige Gesundheit der Menschen. Wir wollen Betriebe mit Förderungen dazu animieren, die ArbeitnehmerInnen nicht erst zu unterstützen, wenn ein akutes Problem besteht, sondern schon viel früher anzusetzen“, sagt Brunner.

Kleine Unternehmen mit neun oder mehr MitarbeiterInnen können Projekte mit einer Obergrenze der Förderungen von maximal 5.000 Euro beantragen, wenn die gesamten Ausgaben 10.000 Euro betragen. Sie bekommen also bis zu 50 Prozent der Summe gefördert. Bei großen Unternehmen ab 250 MitarbeiterInnen liegt die Obergrenze bei 20 Prozent des Projektes mit einer maximalen Summe von 25.000 Euro. Handelt es sich bei den MitarbeiterInnen um Risikogruppen, die einer erhöhten physischen oder psychischen Belastung ausgesetzt sind, erhöht sich der Prozentsatz um zehn Prozent und es werden auch Einzelmaßnahmen gefördert.

„Viele Zivilisationskrankheiten werden durch das Verhalten der Menschen stark beeinflusst. Übergewicht und Fettleibigkeit werden maßgeblich durch falsche Ernährung und fehlende Bewegung verursacht. Eine Folge davon kann zum Beispiel die Erkrankung an Diabetes mellitus Typ zwei sein. Allein in Vorarlberg haben wir mehr als 9.500 Erkrankte. Die Dunkelziffer ist sicher doppelt so hoch. Hier kann jeder in seiner Lebenswelt selbst etwas tun. Aber auch Betriebe können ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden“, so Manfred Brunner.


Ablauf eines BGF-Projektes
Der Ablauf eines BGF-Projektes stellt besonders für kleinere Betriebe oft eine große Herausforderung dar. Insbesondere die Ist-Analyse ist ohne professionelle Begleitung nur schwer durchführbar. Deshalb wird für Kleinst- und Kleinunternehmen bis maximal 49 Personen auch die Durchführung dieser Analyse gefördert.

Aber der Reihe nach: In einem ersten Schritt sollte eine Projekt- und Steuerungsgruppe installiert werden. Diese Gruppe entscheidet über die Abläufe, Budgets und Maßnahmen, die ihr vorgelegt werden. Bei der Ist-Analyse werden die bestehenden Arbeits- und Arbeitsumweltbedingungen beziehungsweise die Gesundheitsrisiken der Beschäftigten ermittelt. Ein wichtiges Instrument sind dabei MitarbeiterInnenbefragungen, die nicht nur bei größeren Firmen am besten extern begleitet werden sollten. Wichtig ist auch, dass alle Beteiligten – wie Firmenleitung, Personalverantwortliche, BetriebsrätInnen – hinter dem Projekt stehen. In einem weiteren Schritt sind Arbeitsgruppen und Gesundheitszirkel am Zug. Sie sind im besten Fall mit einem breiten Querschnitt an MitarbeiterInnen aus allen Bereichen des Betriebes besetzt und dienen damit als direktes Ohr in alle Abteilungen, nehmen Ideen der Belegschaft auf, setzen sich damit auseinander und entwickeln konkrete Projektideen. Diese Projektideen werden der Steuerungsgruppe vorgestellt, die darüber entscheidet, was davon wie umgesetzt wird.

„Nach der Umsetzung ist es wichtig, mit einer Evaluation zu überprüfen, was gut funktioniert hat und was noch verbessert gehört. Und aus meiner Sicht mit das Wichtigste ist, die BGF-Projekte nach ihrer Laufzeit im Unternehmen zu verankern und weiter zu etablieren. Wenn man langfristig und nachhaltig weiter daran arbeitet, sind solche Projekte ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Unternehmen“, betont Manfred Brunner.


Weiterführende Infos
„fonds gesunde betriebe vorarlberg“, Anita Häfele, Telefon: 0517/555 97, E-Mail office@fonds-gesunde-betriebe.at
oder
AK Vorarlberg, Gabi Graf, Telefon 050/258-1526, E-Mail gabriele.graf@ak-vorarlberg.at

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